Schön, aber ein bisschen weniger "besonders" wäre gut gewesen
ZUR AUFMACHUNG
Also mir gefällt das Cover eigentlich echt gut, ich finde es allerdings ein wenig schade, dass man so viel nackte Haut sieht. In Verbindung mit dem "Dark Kiss" Titel könnte man fast denken, dass es sich um einen dieser Erotik-Fantasy Romane handelt. Was natürlich NICHT der Fall ist. Ansonsten passt es eigentlich ganz gut, wenn ich den Titel auch ein wenig typisch finde. Aber es wurde ja alles vom Original übernommen und das finde ich auch wiederum gut =)
ZUM BUCH
Ich muss sagen, dass ich hier etwas anderes erwartet hatte, was die Liebesgeschichte angeht. In einem anderen Buch würde sich der Hauptcharakter vermutlich in das gequälte Wesen verlieben, das ihm die Seele geraubt hat. Aber nein, dem ist hier nicht so, denn Sam ist nicht gerade begeistert davon, dass sie nun mit diesem unbändigen Drang, anderen die Seele auszusaugen, leben muss. Und sie verliebt sich daher logischerweise NICHT in denjenigen, der ihr das angetan hat. In diesem Aspekt hat mich das Buch auf jeden Fall sehr positiv überrascht.
Was mir noch sehr gefallen hat, das ist, dass die Geschichte mit einem Augenzwinkern erzählt wurde. Immer wieder werden kleine Witze gerissen, sarkastische Kommentare abgegeben und es gibt einfach diese Schmunzel-Momente, die man bei dem Cover und der Geschichte ja so nicht erwarten würde.
Die Charaktere haben mir auch wirklich gefallen. Besonders Sam als Hauptcharakter war einmal zur Abwechslung nicht von der weinerlichen Art. Natürlich, sie war nicht begeistert darüber, dass sie jetzt wohl keine Seele mehr hat, aber sie hat sich auch nicht in ihrem Elend gesuhlt.
Auch die Idee kann hier überzeugen: Das Gleichgewicht von Himmel und Hölle, das in Seelen gewogen wird, die in Himmel oder Hölle übergehen und, dass die Grays, also diejenigen, die keine Seele mehr haben, dieses Gleichgewicht gefährden, war geradezu plausibel. Generell alle Erläuterungen zur Idee konnten mich begeistern und überzeugen.
Die Geschichte liest sich flüssig und schnell und kann unterhalten. Das einzige Problem, das die Geschichte hat, das ist, dass sich die Gespräche teilweise im Kreis drehen. Ein Beispiel dafür ist, dass alle paar Seiten erwähnt wird, dass Sam etwas ganz besonderes ist. Und ich übertreibe hier auch nicht wirklich und ich meine damit auch nicht im Liebessinne. Also es geht hier nicht darum, dass sie etwas besonderes für Bishop ist, sondern es wird einfach generell von ALLEN ständig erwähnt, dass sie besonders ist. Eine ganz besondere Gray. Dass es dann auch nicht wirklich überraschend war, als heraus kam, dass sie WIRKLICH besonders ist, das ist auch irgendwo klar, oder?
FAZIT
Schreibstil: 3,5 Herzen
Charaktere: 4 Herzen
Spannung: 3,5 Herzen
Emotionale Tiefe: 3,5 Herzen
Humor: 4 Herzen
Originalität: 3,5 Herzen
Ein Roman mit einer überzeugenden Idee, der sich trotz Samanthas übertriebener Besonderheit flüssig liest und für ein paar angenehme Lesestunden sorgt.
3,5 Herzen!