Rezension

Schön, aber nicht mehr

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt - Kristina Günak

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
von Kristina Günak

Bewertet mit 3 Sternen

"Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt" - dieser Titel klingt erstmal sehr platt, drückt aber ganz gut aus, worum es in diesem Roman geht. Der Autorin Tim Bergmann wirkt im Buch nämlich auf den ersten Blick wie ein harter Knochen, schafft es aber mit seiner Dystopieeine echte Lanze für die Liebe zu brechen und begeistert damit die Leser. Die Verlagsmitarbeiterin Bea, die fleißigste Arbeitsbiene überhaupt, übernimmt seine Betreuung und versucht damit nicht nur, sein Buch zu verkaufen, sondern direkt den ganzen Verlag zu retten.
Für mich klang es erstmal nach einer originellen Geschichte und ich finde, das ist es auch. Allerdings ist die Geschichte mit 270 Seiten auch sehr kurz (minus unbedruckte Seiten noch kürzer...) und leider merkt man das. Die Figuren sind gut aufgebaut, allerdings erfährt man lange Zeit zu wenig über die Protagonistin Bea und es plätschert so vor sich hin. Immer wieder werden Spannungsmomente eingebaut, aber ich war nicht 100% gepackt und dabei, es hat mich nicht so berühren können. Tim ist eine interessante Figur, keine Frage, aber die Entwicklung zwischen den beiden ging mir etwas schnell und gerade gegen Ende hatte man das Gefühl, jetzt müsste aber schnell eine Auflösung her.
Das Ende war leider vorhersehbar, da nur ein einziger Ausgang in der Geschichte (logisch) möglich war (ich meine damit nicht nur die Liebesgeschichte) und daher war die Spannung für mich im letzten Abschnitt nicht mehr gegeben.
Der Schreibstil der Autorin ist gut und humorvoll, aber für mich ebenfalls kein Knaller.
Insgesamt ein solider Liebesroman, mal was anderes, aber für mich nicht mehr als guter 3-Sterne-Durchschnitt.