Rezension

Schön und traurig zugleich

Nach dem Sommer - Maggie Stiefvater

Nach dem Sommer
von Maggie Stiefvater

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Seit Grace als Kind einmal von den Wölfen in den Wald gezerrt und von einem Wolf mit goldenen Augen gerettet wurde, ist sie fasziniert von ihnen, besonders von "ihrem Wolf". Sie wartet jedes Jahr darauf, dass sie im Winter in den Wald hinter ihrem Haus zurückkommen und beobachtet sie, so oft sie kann. Eines Tages kommt die Meldung, dass ihr Mitschüler Jake von den Wölfen ermordet wurde. Grace ist schockiert und glaubt nicht an diese Nachricht, so etwas würden ihre Wölfe niemals tun. Doch scheinbar ist sie die Einzige, die so denkt, und es werden Jäger in den Wald geschickt, um die Wölfe endlich zu vertreiben. Später findet Grace einen Jungen, Sam, auf ihrer Terrasse, er wurde angeschossen, und erkennt in seinen goldenen Augen "ihren Wolf". Sie nimmt ihn kurzer Hand bei sich auf und erfährt, dass er eine Art Werwolf ist, die sich bei Kälte verwandeln. Die beiden kommen sich näher und genießen die gemeinsame Zeit, doch sie wissen, das dies nicht für immer halten kann, denn die Kälte rückt näher.

Meine Meinung:
"Nach dem Sommer" ist der erste Teil von Maggie Stiefvaters "Wolves of Mercy Falls"-Reihe, von der er insgesamt 3 Teile geben soll. Das Cover finde ich sehr gut gewählt, da es alle Gefühle ausdrückt, die ich beim lesen hatte. Es sieht wunderschön aus mit den fallenden Blättern und wirkt durch den Abstand zwischen dem Mädchen und dem Wolf auch ein bisschen traurig. Den Titel finde ich ebenfalls gut gewählt, denn die Geschichte dreht sich um die Zeit nach dem Sommer, in der es wieder kälter wird und Sams endgültige Verwandlung in einen Wolf nur noch eine Frage der Zeit ist.

Den Schreibstil von Maggie Stiefvater fand ich leicht und flüssig zu lesen. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive, welche zwischen Grace und Sam wechselt. Anfangs war es teilweise noch ein bisschen verwirrend mich wieder in die Gedanken des anderen einzufinden, doch man kommt hier leicht rein, da auch über jedem Kapitel steht, wer dieses erzählt. Außerdem ist immer die Temperatur angegeben, welche ja wichtig für die Geschichte ist, da Sams Verwandlung auf Kälte reagiert.

Wirklich viel Handlung hat das Buch nicht, da Sam und Grace fast die ganze Zeit versuchen die Verwandlung aufzuhalten, in dem sie Sam warm halten, doch langweilig fand ich es deswegen nicht. Die beiden waren einfach zu niedlich zusammen in ihrer Verliebtheit, so dass es mir schon vollkommen ausgereicht hat, sie zu beobachten. Nebenbei stand auch immer mal wieder die Suche nach einem "Heilmittel" zur Debatte, wodurch ich als Leser natürlich immer mal wieder die Hoffnung hatte, dass sie eins finden würden.

Die beiden Hauptcharaktere sind mir beide ans Herz gewachsen. Grace ist, dadurch dass ihre Eltern sich nie viel um sie gekümmert haben, ziemlich selbstständig und intelligent. Sam ist ein bisschen schüchtern, was ihn echt süß macht, und nicht sehr zufrieden mit seinem Leben als Wolf. Von Grace Eltern und ihren Freundinnen Rachel und Olivia bekommt man nicht allzu viel mit, wodurch ich die Freundschaft untereinander auch nicht so richtig nachvollziehen konnte. Interessant finde ich ihre Mitschülerin Isabell, welche am Anfang des Buches noch als eingebildete Oberzicke beschrieben wird und sich später zu so etwas wie einer Freundin für Grace entwickelt. Ich hoffe, dass sie im nächsten Teil wieder eine Rolle spielen wird und auch Grace Freundinnen ein bisschen mehr Aufmerksamkeit bekommen.

Fazit:
"Nach dem Sommer" ist ein empfehlenswertes Buch für Fans romantisch-trauriger Liebesgeschichten, die keinen großen Wert auf viel Action legen. Von mir gibt es für den Auftakt von Maggie Stiefvaters Trilogie 4 von 5 Sternen.