Rezension

schön und traurig zugleich

Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr
von Jojo Moyes

Bewertet mit 4.5 Sternen

In dieser Geschichte geht es um Louisa. Sie ist Mitte zwanzig, und hat direkt nach ihrer Schule in einem kleinen Cafe angefangen zu arbeiten. Sie lebt in einer winzigen Stadt, in der das Highlight eine Burg ist. Sie erwartet nicht viel von ihrem Leben. Mit ihrem Freund ist sie nun 7 Jahre zusammen, wohnt aber noch bei ihren Eltern in einem Minizimmer.

Dann schließt das Cafe in dem sie arbeitet und damit verliert sie ihren Job und irgendwie auch den Sinn ihres derzeitigen Lebens. Auf dem Arbeitsamt bekommt sie die verrücktesten Angebote und ist alles andere als glücklich. Dann bekommt sie ein Bewerbungsgespräch bei Familie Traynor. Sie suchen eine Pflegehilfe und Louisa sieht sich überhaupt nicht in diesem Job, denn sie hat nicht nur keinerlei Erfahrung, sondern auch Angst vor dem, was sie da machen muss.

Doch sie wird auserwählt diesen Job anzutreten und da er über alle Maßen gut bezahlt ist, sagt sie natürlich ja. So lernt sie nun den 35 jährigen Will kennen. Er hatte einen Unfall und ist seitdem ab einem bestimmten Wirbel gelehmt, was ihn gänzlich einschränkt.

Durch sein Schicksal ist er sehr grantig und ganz und gar nicht zugänglich, geschweigedenn kommunikativ. Doch Louisa gibt sich die größte Mühe und will nichts falsch machen.

 

Nach einer Weile wissen beide, wie sie miteinander umgehen können und kommen immer besser zurecht. Doch dann erfährt Louisa etwas über Will, was sie unfassbar schockiert. Sie muss es auch noch für sich behalten, weil dies auszusprechen wäre fatal für alle zwischenmenschlichen Beziehungen.

 

Ich muss an dieser Stelle erwähnen, ich wusste nicht, dass diese Geschichte sich rund um einen solchen Schicksalsschlag aufbaut und ich bin hin und her gerissen, ob ich das Ende gut finde oder nicht.

Klar ist, ich liebe wie dieses Buch geschrieben ist. Es ist mit so viel Liebe aufgebaut und die Charaktäre sind alle so stabil in sich, dass sie wie aus dem echten Leben gegriffen sind.

Der Humor in dieser Geschichte ist vielleicht nicht ganz so leicht und der ein oder andere könnte peinlich berührt sein, wenn es um Witze auf Kosten einer Behinderung geht.

 

Man findet definitiv Lebenssituationen wieder, mit denen sich die wenigsten jemals auseinandersetzen werden oder würden. Dennoch fühlt man sich nicht unwohl, zumindest soweit ich das beurteilen kann.

 

Empfehlen kann ich das Buch allen die Schnulzen und echte Dramen mögen. Allerdings abraten möchte ich allen, die Angst vor Unfällen mit schweren Folgen haben und generell mit der Hilfebedürftigkeit anderer Schwierigkeiten haben,