Rezension

Schöne Freundschaftsgeschichte

Friends & Horses, Band 01 - Chantal Schreiber

Friends & Horses, Band 01
von Chantal Schreiber

Bewertet mit 5 Sternen

„...Iris und Daisy sind meine besten Freundinnen, eigentlich meine einzigen. Wir kennen uns seit der Grundschule, aber richtig zusammengeschweißt hat uns die Liebe zu Pferden...“

 

Rosa, die Dritte der Freundinnen, erzählt die Geschichte. Dafür gibt es einen besonderen Grund. Die Freundinnen werden nur noch kurze Zeit zusammen sein. Dann zieht Iris mit ihren Eltern in eine größere Stadt Hunderte Kilometer weit weg.

Die Autorin hat einen abwechslungsreichen Gegenwartsroman geschrieben. Das Buch lässt sich zügig lesen und hat mich schnell in seinen Bann gezogen.

Das liegt auch daran, dass die dreizehnjährigen Protagonisten gut charakterisiert werden. Rosa lebt allein mit ihre Mutter. Sie ist gerade in einer schwierigen Phase, nicht mehr Kind und noch nicht Frau. Bisher war ihr das nicht bewusst. Wie seit Jahren besucht sie dienstags ihren Sandkastenfreund Daniel. Doch plötzlich kommen dabei Gefühle ins Spiel, die sie nicht zuordnen kann. Daisy ist im Trio diejenige mit der größten Empathie. Sie weiß, wie ihre Freundinnen ticken und hat für jeden ein gutes Wort. Dabei ist ihre Freizeit begrenzt, denn häufig muss sie auf ihre beiden kleinen Schwestern aufpassen. Iris kommt aus einem Ärztehaushalt. Sie hat ein eigenes Pferd, lässt ihre Freundinnen aber den Unterschied in den Lebensverhältnissen nicht spüren.

Der Schriftstil des Buches ist der Zielgruppe angepasst. Die Gespräche der Mädchen sind realistisch und spiegeln ihre Emotionen wider. Manche Dialoge stecken voller Humor, in anderen ist der Schmerz vor der Trennung spürbar. Die verbleibenden gemeinsame Zeit wollen sie möglichst optimal nutzen. Doch das Leben sorgt ab und an für Überraschungen.

Die Spannung nimmt das Buch aus den komplexen Beziehungen der Protagonisten und den offenen Fragen aus der Vergangenheit. Wer darüber mehr wissen will, darf gern das Buch lesen.

Mir gefällt, dass fachliches Wissen gekonnt in den Text integriert wurde. So erfahren die Mädchen, dass ein Chihuahua normalerweise kein Schoßhündchen ist. Die Autorin versteht es auch, immer wieder überraschende Wendungen in die Geschichte einzubauen.

Dass es nicht nur um Freundschaft, sondern auch um erste zarte Liebe geht, verdeutlichen die Herzchen, die auf jeder Seite rechts oder links die Seitenzahl begleiten.

Das Cover mit dem Mädchen und seinem Pferd weckt Interesse.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Geschichte könnte durchaus sich so oder ähnlich in der Realität abspielen.