Rezension

Schöne Geschichte, interessante Thematik, aber kein Muss

Die Ungehörigkeit des Glücks
von Jenny Downham

Bewertet mit 3.5 Sternen

Jenny Downham - Die Ungehörigkeit des Glücks

Dass die demenzerkrankte Mary nach dem Tod ihres Mannes Jack bei ihrer Tochter und deren beiden Kindern Katie und Chris unterkommen soll, löst gemischte Gefühle in der  Familie aus. Während sich Caroline heftig dagegen sträubt, ihre Mutter aufnehmen zu müssen, da ihr Verhältnis schon immer schwierig war und sie seit Jahren keinen Kontakt mehr zu Mary hatte, ist Katie neugierig auf die unbekannte Großmutter, die so plötzlich in ihr Leben tritt. So hat sie auch direkt einen guten Draht zu Mary und findet Wege, um bestmöglich mit deren Alzheimererkrankung umzugehen. Caroline dagegen verhält sich Mary gegenüber  schroff und abweisend, was diese zutiefst verunsichert und verletzt, da sie keinerlei Erinnerung an ihre Tochter zu haben scheint. Und wenn sie doch einmal an die Oberfläche kommen, sind sie wirr und durcheinander und es bleibt Mary stets ein Rätsel, was zwischen ihr und Caroline vorgefallen sein könnte. Darum fängt Katie an, Marys Geschichten und Erinnerungsfetzen aufzuschreiben und zu einem sinnvollen Bild zusammenzufügen, um herauszufinden, was damals wirklich passiert ist, und die zahlreichen Geheimnisse, die ihre Familie zu umgeben scheinen, nach und nach zu lüften…

 

Ich gebe dem Buch 3,5 Sterne, da es mich nicht komplett überzeugen konnte. Was hier ganz wunderbar dargestellt wird, sind der Verlauf und die Auswirkungen einer Alzheimererkrankung. Dies gelingt besonders gut dadurch, dass die Kapitel abwechselnd aus Katies und Marys Sicht geschrieben sind und man daher sowohl einen tollen Einblick in die Gefühlswelt und das Erleben einer betroffenen Person erhält, als auch hautnah miterlebt, wie sich die Erkrankung auf Außenstehende auswirkt und wie diese damit umgehen. Wer sich also für das Thema Alzheimer interessiert, dem kann ich dieses Buch nur ans Herz legen!

Alle anderen Themen, die Jenny Downham anschneidet, wie Mobbing, Behinderung, Homosexualität, Depression, Suizid usw. werden meiner Meinung nach nur unzureichend oder unbefriedigend bearbeitet und umgesetzt. Außerdem konnten mich die Charaktere allesamt nicht 100%ig von sich überzeugen und stellenweise hat sich die Story sehr gezogen und im Kreis gedreht. Dicker Pluspunkt aber fufür das überzeugende Ende!

 

Fazit: Nette Geschichte, super interessant, was den Aspekt Alzheimer angeht, aber nichts wo ich sagen würde, MUSS man gelesen haben ;)