Rezension

Schöne Geschichte mit Potential nach oben

Schicksalsbringer - Ich bin deine Bestimmung - Stefanie Hasse

Schicksalsbringer - Ich bin deine Bestimmung
von Stefanie Hasse

Bewertet mit 3 Sternen

Die Geschichte startet eher unaufgeregt, sie gibt uns genug Zeit, die Protagonisten kennenzulernen, ohne dass es langweilig ist. Durch eingeschobene Gedanken eines mysteriösen Unbekannten, erfahren wir schon so einiges über das, was Kiera bevorsteht, lange bevor sie es selber ahnt. Relativ schnell hatte ich einen Verdacht, wer der mysteriöse Unbekannte ist, habe mich aber getäuscht. Außer dieser Sache ist die Geschichte allerdings relativ vorhersehbar, wenn man schon einige Bücher aus dem Genre gelesen hat. Selbstverständlich gibt es eine Liebesgeschichte mit dem gutaussehenden Neuen und selbstverständlich hat man das Gefühl, dass der beste Freund der Protagonistin eigentlich mehr für sie sein will, als er es ist und sie bemerkt es nicht. Ja… und ein normales Teenager muss die Welt retten. Das muss alles nicht schlecht sein, ist es auch nicht, denn die Idee von Stefanie Hasse mit der Münze, die ihrem Träger die Macht gibt, das Schicksal anderer Menschen zu beeinflussen ist super. Leider wurde diese Idee für meinen Geschmack nicht ganz ausreichend ausgearbeitet, um den Leser wirklich bis ins letzte Detail verstehen zu lassen, wie das Prinzip funktioniert. Fortuna, Götter, Atlantis, die Spaltung… so halbwegs habe ich begriffen, wie alles passiert ist, aber ganz durchblickt habe ich es nicht, und auch nicht, was Fortuna nun eigentlich damit bezweckt hat. Kiera ist da auch keine große Hilfe, da sie die Macht der Münze nicht wirklich ausprobiert und sehr lange nicht die richtigen Fragen stellt.

Auf den letzten ca. 50 Seiten wird es dann aber richtig spannend. Davon hätte ich mir etwas mehr über die gesamte Geschichte verteilt gewünscht.Der große Showdown ist definitiv zu fesseln und die Phoenix betreffende Wendung, die einerseits überraschend kam, die ich andererseits aber ganz tief im Inneren vorhergeahnt habe, hat mich wirklich überzeugt.

Selbstverständlich ist in diesem Buch der beste Freund der Protagonistin, Cody, auch der Traumtyp schlechthin. Als Leserin hatte ich schnell bemerkt, warum Cody manchmal so komisch ist. Kiera steht da leider auf der langen Leitung. Mir hat Cody sehr gefallen. Beschützend, liebevoll, ab und an ein bisschen eifersüchtig und Musiker durch und durch. Er hat von allen Bandmitgliedern den meisten Ehrgeiz.

Kiera selbst hat mir gut gefallen. Sie ist recht normal, geht zur Schule, singt in einer Band und lebt ansonsten ein normales Leben, zumindest bis ihr Leben anfängt verrückt zu spielen. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich ihr Verhalten manchmal nicht nachvollziehen konnte. Sie stellt, wie schon erwähnt, viel zu lange nicht die richtigen Fragen. Es scheint, als würde es sie gar nicht wirklich interessieren, was es mit der Münze und allem anderen auf sich hat. Ist ja legitim, aber dabei verhält sie sich dann aber wieder nicht logisch, denn als sie die Gelegenheit hätte, die Münze los zu werden ergreift sie diese nicht. So ganz konnte ich ihr nicht folgen.

Phoenix und Hayden sind auch sehr gut ausgearbeitet. Vor allem Phoenix konnte ich mir gut vorstellen. Er ist der Charakter, der für mich am meisten Tiefe gewonnen hat und sich am meisten weiterentwickelt hat.

Der Schreibstil von Stefanie Hasse ist, ebenso wie die Geschichte, die meiste Zeit über unaufgeregt, aber trotzdem zog es mich vorwärts. Ich hatte das Buch innerhalb kurzer Zeit gelesen, weil ich es kaum aus der Hand legen konnte. Kiera ist sympathisch und man wird einfach neugierig, was es mit Phoenix, Hayden und Fortuna auf sich hat.

Noch nie ist es mir so schwer gefallen, ein Buch zu bewerten. Weil ich die Autorin so mega sympathisch finde war ich drauf und dran, 4 Sterne zu vergeben. Ehrlich gesagt wäre das aber im Vergleich zu anderen von mir abgegebenen Bewertungen nicht fair, denn bei jeder anderen Autorin, die ich nicht kenne hätte ich 3 Sterne vergeben, denn 3 Sterne stehen bei mir für ein gutes Buch, das aber nach oben noch ausbaufähig ist. Leider kann ich für den Sympathiefaktor der Autorin nicht eine Feder drauflegen, deswegen: von mir gibt es 3 Sterne für den Auftakt der Dilogie.

Greift ruhig zu, ihr bekommt eine interessante Geschichte, die aber aus meiner Sicht noch Potential nach oben hat. Ich bin gespannt, wie es in Band 2 weitergeht und ob meine Fragezeichen noch beantwortet werden.