Rezension

Schöne Geschichte, starke Charaktere, aber etwas schwaches Ende

Love, Kiss, Cliff - Kim Leopold

Love, Kiss, Cliff
von Kim Leopold

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Ein Nerd mit Schokoladenaugen, ein verletzlicher Draufgänger und ein Musiker mit rauchiger Stimme – wen wird sie lieben, wen küssen und wen über die Klippe stoßen? An Ablenkung fehlt es Meredith nicht, als sie nach dem Tod ihrer Mutter in die Stadt zieht, die niemals schläft. Zwischen Sonnenaufgängen und Tänzen bei Kerzenschein versucht sie, ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben. Doch das ist gar nicht so leicht, wenn ein totes Mädchen zwischen ihr und ihren Mitbewohnern steht und ihr Dad nach jahrelanger Funkstille versucht, eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Wie kann sie da noch an die Liebe denken?“

Zu Beginn der Geschichte zieht Meredith in die Wohngemeinschaft von Ash und Jamie in New York. Bereits nach den ersten Kapiteln habe ich mich in die WG verliebt. Alleine schon durch die Beschreibungen von New York kann man Fernweh bekommen, aber die beiden Jungs geben einem das Gefühl, dass man am liebsten direkt die Koffer packen und in die WG einziehen möchte. Bei all den Turbulenzen in Meredith Leben sind die die beiden wahre Felsen in der Brandung. Es sind die Typen, die man gerne als beste Freunde haben möchte. Ash und Jamie sind für mich das Highlight des Buches. Die beiden locker die Geschichte auf und sind einfach nur liebenswert. Für die beiden alleine sollte man das Buch schon mal gelesen haben.

Durch viele Wendungen und vielschichtige Charaktere bleibt die Geschichte durchweg spannend und ist kein bisschen langweilig. Sobald man mit dem Buch angefangen hat, möchte man es nur ungerne aus der Hand legen, um zu lesen, wie es weiter geht und wie die ganzen Verstrickungen am Ende aufgelöst werden. Trotz dem Gefühlschaos und dem romantischen Ambiente ist das Buch jedoch nicht kitschig. Es ist kein rosarotes Buch, bei dem die Hauptperson ab Seite 10 auf Wolke 7 ist und gerade das fand ich schön. Es gibt durchaus normale Probleme und wirkliche Freundschaften.

Die Sprache ist sehr angenehm. Die Dialoge wirken realistisch und die Beschreibungen sorgen für ein interessantes Kopfkino.

Bis zu etwa 50 Seiten vor Schluss ist dieses Buch das perfekte, schöne leichte Buch, das man gerne mit in den Sommerurlaub nimmt. Da sich dann die Geschichte dem Ende zuneigt und noch ein paar Fragen offen sind, passieren viele Dinge in kurzer Zeit hintereinander. Es wirkt etwas hektisch und damit unwirklich. Mit zwei bis drei Kapitel mehr hätte die Autorin das perfekte Ende schreiben können. So kann sich der Leser nicht über das realistisch wirkende Ende freuen, da er noch etwas überfordert ist, die ganzen anderen Sachen zu verarbeiten.

Mit dem Buch habe ich zwei schöne, kurzweilige Leseabende verbracht und ich bereue auch nicht, dass ich es gelesen habe. Aber das Ende zerstört etwas meinen Gesamteindruck von dem Buch, sodass ich es nur unter Vorbehalt weiterempfehlen würde.