Rezension

Schöne Idee für einen Roman, leider nicht gut umgesetzt

Für alle Tage, die noch kommen
von Teresa Driscoll

Bewertet mit 2.5 Sternen

Der Klappentext des Buches hat mich sehr angesprochen und mich neugierig gemacht. Ein schweres Thema hat sich die Autorin da ausgesucht und ich war gespannt, wie sie es umsetzt. Da ich bereits Bücher mit ähnlichem Thema gelesen habe, waren meine Erwartungen an dieses Buch recht hoch, leider haben sich diese aber nicht erfüllt. 

Melissa ist 25 Jahre alt, als ihr von einem Anwalt ein Buch übergeben wird. Ein Buch, das ihre Mutter vor mehr als 17 Jahren geschrieben hat. Ein Buch voller Rezepte und Erinnerungen und der Liebe einer Mutter, die weiß, dass sie ihr Kind verlassen muss. Da muss man schon mal schlucken und diese Information verdauen. Ich habe mich mehrmals gefragt, wie ich reagieren würde, wenn ich plötzlich ein Buch von beispielsweise meinem Opa erhalten würden, den ich so schrecklich vermisse. Es gibt viele Möglichkeiten zu reagieren, die abweisende, sich zurückziehende und allen vor den Kopf stoßende Variante der Protagonistin gehörte für mich aber nicht dazu und war mir auch nur schwer verständlich. Um das Verhalten von Melissa zu verstehen, fehlten mir der Tiefgang und die sorgfältige Ausarbeitung ihrer Gefühle. Ich bin mit der Protagonistin leider nicht „warm geworden". Einzig die Passagen der Mutter haben mich berührt. Das Verhalten der Mutter konnte ich auch sehr gut nachvollziehen, auch wenn ich persönlich vielleicht anders gehandelt hätte.

Alles in allem eine wunderbare Idee für einen Roman, leider ohne Tiefgang und nur wenigen Emotionen. Der Schreibstil der Autorin ist zwar flüssig und gut zu lesen, aber das allein reicht nicht. Die Figuren bleiben flach und leider ist mir die Protagonisten Melissa mit ihrem teilweise sehr verletzenden Verhalten auch nicht sehr sympathisch. Ein bisschen mehr Offenheit und Feingefühl hätten der Figur nicht geschadet.

 

Kommentare

MadameMim kommentierte am 11. März 2016 um 08:50

Eine schöne Rezension! Ich bin froh, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine dastehe :) Auch ich konnte das Verhalten von Melissa nicht nachvollziehen, an keiner Stelle der Geschichte.