Rezension

Schöne Idee, leider ein wenig zu zügig umgesetzt

Federherz - Elisabeth Denis

Federherz
von Elisabeth Denis

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:

Irgendetwas geht vor sich und ich bin Teil dessen …

Düstere Tage. Schnee. Schatten zwischen den Bäumen.
Schritte. Wenn ich mich umdrehe, ist nichts zu sehen.
Nur wegen Basil quäle ich mich jeden Tag zum Internat.
Doch es wird immer dunkler, und etwas ist hinter mir her. Ich spüre es.
Genau wie ich weiß, dass ich nicht zufällig auf Hainpforta gelandet bin.

Ein Mädchen zwischen zwei Jungs und zwei Welten: märchenhaft, fantastisch, modern.

 

Meinung:

Als ich den Klappentext zu diesem Roman las, fühlte ich mich direkt angesprochen. Es klang neuartig, faszinierend und mysteriös. Ob das Buch meine Erwartungen erfüllen konnte?

Die 14-jährige Mischka muss mitten im Jahr auf das geheimnisvolle Internat Hainpforta wechseln, nachdem ihre Schule abgebrannt ist und die Schüler auf die umliegenden Schulen verteilt wurden. Seltsamerweise ist sie nur eine von drei Schülern, die dort aufgenommen werden. Aber irgendetwas ist merkwürdig an diesem Ort. Warum dürfen sie nur bestimmte Bereiche der Schule betreten und warum benehmen sich die Lehrer und Schüler so komisch? Mal davon abgesehen, dass sie teilweise auch sonderbar aussehen? Außerdem fühlt Mischka sich verfolgt, seit sie die neue Schule besucht. Und welches Geheimnis mag wohl der attraktive Basil vor ihr verbergen?

Mischka ist eine aufgeweckte fast 15-jährige, die ihren Vater vor 7 Jahren bei einem Autounfall verloren hat. Ihre Mutter versucht für Mischka eine größtmögliche Stütze zu sein und hat einen eigenen Frisörsalon. Ihr Freundeskreis ist nicht wirklich groß und dass ihr bester Freund Klaas nicht mit auf die gleiche Schule versetzt wird, bedrückt Mischka sehr. Besonders da Klaas ihr gegenüber immer abweisender wird, lässt Mischka sehr einsam werden.
Elisabeth Denis Charaktere sprechen wohl eher jüngere Leser als mich an. Mir waren manche Gedankengänge und Handlungen zu sprunghaft und ich empfand die Beziehungen unter den Protagonisten als zu schnell abgehandelt. Auch waren mir manchen Charaktere, wie z. B. Klaas, zu schwammig und ich hätte mir gewünscht, wenn die Figuren etwas mehr Informationen zu ihnen mitgebracht hätten.

Neben den Schwächen bei den Charakteren kam die Geschichte nicht richtig bei mir an. Wie schon bei den Figuren hatte ich auch beim Handlungsverlauf das Gefühl, dass die Autorin möglichst schnell in der Story vorankommen möchte und es wurde mir einfach zu viel zu schnell abgehandelt. Da wurden Tatsachen einfach so akzeptiert, nicht hinterfragt oder drum herum geredet. Zwar liefert die Autorin am Ende hin eine Erklärung ab, richtig zufriedenstellend empfand ich diese aber nicht und auch nicht auf alle Situationen anwendbar. Außerdem hat mich die Entwicklung der Geschichte ein wenig enttäuscht, zu sehr zeichneten sich hier die vorgegebenen Rollen ab, was dazu geführt hat, dass ich nicht wirklich viele Überraschungsmomente im Buch hatte.
Elisabeth Denis Schreibstil ist jugendlich und gut lesbar. Der Plot des Romans ist gut ausgebaut und die Autorin schafft es, dass im Buch keine Längen aufkommen. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Mischkas Sicht.

 

Fazit:

Federherz hat sich ganz anders entwickelt, als die Inhaltsangabe bei mir an Assoziationen geweckt hat. Mysteriös ist die Geschichte durchaus, leider aber auch sehr stereotyp und insgesamt recht vorhersehbar. Außerdem hetzt die Autorin ziemlich durch das Buch, so dass zwar keine Längen, aber auch wenig Tiefe im Buch entstehen kann. So blieb mir einiges zu vage und schwammig, um das Buch mit einem guten Gefühl zu beenden.

Von mir gibt es 3 von 5 Punkten.