Rezension

Schöne und ungewöhnliche Geschichte

Die Sache mit dem Glück
von Matthew Quick

Bewertet mit 4 Sternen

Handlung

Vor Kurzem hat Bartholomew seine Mutter verloren. Obwohl er 39 Jahre alt ist, war sie bisher der Inhalt seines Lebens. Er hat immer mit ihr zusammengelebt und sonst keine wirklichen Interessen entwickelt. Dementsprechend hat er weder Arbeit noch Freunde. Seine einzigen sozialen Bezüge sind nun seine Trauerbegleiterin Wendy und die Kirche. Dort besonders Father McNamee, der sich schon seit Batholomews Kindheit immer sehr um ihn und seine Mutter gekümmert hat. 

Bartholomew muss nun neue Ziele für sein Leben finden. Das erste ist, mit einem gleichaltrigen Freund ein Bier in einer Bar zu trinken. Doch so klein dieses Ziel anderen Menschen auch vorkommen mag, für Batholomew ist es kein Leichtes, Anschluss an das normale Leben zu finden, da er emotional immer vollkommen von seiner Mutter abhängig war.

So beginnt Bartholomew Briefe an den Schauspieler Richard Gere zu schreiben. Er erzählt ihm, was für ein großer Fan seiner Filme seine Mutter war und schreibt ihm so nach und nach seine Lebensgeschichte und auch die aktuellen Ereignisse.

 

Mein Eindruck

Das komplette Buch ist in Briefen verfasst, die Bartholomew an den Schauspieler Richard Gere schreibt. In diesen Briefen wird deutlich, dass Bartholomew anders ist, als andere seine Alters. Er wirkt oft naiv und kindlich. Dennoch ist er nicht dumm. Er bekommt sehr viel mit und beschreibt seine Beobachtungen wortreich und bildhaft. Allerdings kann er die Anzeichen von Emotionen bei anderen Menschen oft nicht richtig deuten. Diese Eigenschaften machen Bartholomews Briefe oft sehr unterhaltsam.

Aus Bartholomews Sicht entwickelt sich eine Freundschaft zwischen ihm und Richard Gere. Denn auch wenn der Schauspieler nie schriftlich antwortet, so erscheint er ihm doch oft in genau den richtigen Momenten und gibt ihm Tipps zur Bewältigung von Situationen, mit denen Bartholomew alleine einfach überfordert wäre.

Da Richard Gere Buddhist ist und Bartholomew Christ, der viel Kontakt zur Kirche hat, sind Spiritualität und Religion sehr häufig Themen der Briefe.

Bartholomew wirkt insgesamt sehr sympathisch. Die Briefe sind sehr schön und flüssig geschrieben.

Allerdings waren mir, vor allem zum Ende hin, ein paar Dinge einfach ein bisschen zu obskur und das Ende war recht vorhersehbar. 

 

Mein Fazit

Ein sehr schön geschriebener Briefroman der besonderen Sorte. Matthew Quick scheint ein Händchen für Protagonisten zu haben, über die man in anderen Romanen wahrscheinlich nur den Kopf schütteln würde. 

Ein Buch, das in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken anregt.