Rezension

Schöne Unterhaltung

Ein Zimmer über dem Meer - Dana Paul

Ein Zimmer über dem Meer
von Dana Paul

Bewertet mit 3.5 Sternen

Für Kim hat das Leben mit dem Tod ihres Freundes Jake jeglichen Reiz verloren.
Dieser ist bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen.
Sie möchte dem nur noch ein Ende bereiten und um ihm möglichst nahe zu sein, fährt sie in die Nähe der Absturzstelle seines Flugzeuges und möchte sich dort von den Klippen stürzen.

Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, dass sie ausgerechnet dort auf eine ältere Dame, Janet, stoßen wird, die sie davon abhält, sich in den Tod zu stürzen.

Janet drängt sich förmlich auf und überredet Kim schließlich dazu, ihr in ihr nahegelegenes Häuschen zu folgen und eine zeitlang bei ihr zu wohnen.

Kim willigt ein und öffnet sich Janet nach und nach. Diese legt ihr ans Herz ein altes, in der Familie überliefertes Tagebuch zu lesen.
Dabei merkt Kim, dass das Leben vielleicht doch ganz lebenswert ist.

Die Geschichte um Kim und Janet auf der einen Ebene ist schön erzählt. Man spürt regelrecht Kim's tiefe Verzweiflung, die sich nach dem Tod ihres Verlobten in ihr ausgebreitet hat. Umso schöner, dass Janet so einfühlsam dargestellt ist, dass man diese gütige Person regelrecht vor sich sieht und recht gut nachvollziehen kann, wie sie sich verhält und wie es ihr geht.

Auf der anderen Seite erfährt man durch die Tagebucheinträge etwas von dem Leben der stummen Leandrah. Deren Schicksal war ebenfalls recht grausam, jedoch hat man auch bei der Darstellung ihrer Geschichte das Gefühl, dass sie sich trotz allem immer recht gut im Leben zurechtgefunden hat und ebenfalls von einem Grundoptimismus geprägt war.
Allerdings war mir dieser Teil der Geschichte ehrlich gesagt etwas zu langweilig.

Alles in allem hat mir jedoch die Handlung um Kim und Janet ganz gut gefallen. Wenngleich auch vieles an der Geschichte recht vorhersehbar war, so habe ich mich dennoch für einige Stunden recht gut unterhalten gefühlt.