Rezension

Schöne Zukunft

Die Verratenen
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4 Sternen

Sie leben gut in den Sphären, es ist warm, es gibt genug zu essen, sie erhalten eine hervorragende Ausbildung. Doch sie werden auch kontrolliert und in Richtung ihrer künftigen Aufgabe erzogen. Die Zukunft scheint vorgezeichnet und das Leben ohne Überraschungen. Gäbe es da nicht die Überfälle der Prims (der Primitiven), die außerhalb der Sphären in der rauen Welt leben. Bei einem dieser Überfälle stirbt Lu, eine Freundin von Eleria, die diesen Verlust nur schwer hinnehmen kann. Als Siebte ihres Jahrgangs kann sie sich jedoch große Emotionalität nicht erlauben, schließlich will sie ihren Platz nicht verlieren. Ist dieses Ereignis schon schwer zu ertragen, stürzt ihre ganze Welt jedoch ein als sie ein Gespräch belauscht, aus dem sie entnimmt, dass einige der besten Studenten einer Verschwörung beschuldigt werden und eliminiert werden sollen und sie selbst gehört zu den Verdächtigen.
Wieder ne Dystopie, als ich das Buch in der Bücherei in der Hand hielt, dachte ich mehr an einen Krimi oder etwas über Spionage. Nun, natürlich merkte ich recht schnell, dass ich mich durch den Titel in die Irre hatte führen lassen. Zum Glück lese ich diese Art von Zukunftsroman gerne und so musste ich keine große Enttäuschung hinnehmen. Auch in diesem Roman geht es um die Privilegierten und die Benachteiligten, Vorurteile, die beide Gruppen haben und die Erfahrungen, die gemacht werden, wenn man unerwartet in die Zwangslage kommt, sich doch mit den anderen beschäftigen zu müssen. Aus der bekannten Grundkonstellation macht die Autorin eine sehr spannende und doch wieder neue Geschichte. Die Schwierigkeiten, die die verweichlichten Sphärenstudenten haben außerhalb zurecht zu kommen, sind anschaulich geschildert. Der Zusammenbruch ihrer Vorstellungen von der Welt, die Konfrontation damit nicht die beliebten Elitestudenten zu sein. Dann auch noch die Gejagten zu sein. Man fühlt sehr mit den Protagonisten. Wobei die Zeichnung der Charaktere durch die Autorin sehr gelungen finde. Zwar gibt es zwangsläufig eine gewisse schwarz-weiß Malerei, doch viele der handelnden Personen wirken gerade dadurch sehr lebensecht, dass sie nicht nur sympathisch oder unsympathisch sind. Insgesamt ein packender Start einer Trilogie, deren zweiter Band bereits erschienen ist.

Kommentare

Kristine entgegnete am 09. Februar 2014 um 19:59

Ich habe das Buch gekauft ohne zu wissen, dass es der Start einer Trilogie ist und war eigentlich sehr verärgert. Aber das Buch ist klasse und spannend und richtig gut. Außerdem ist der 2. Band NOCH besser. Also unbedingt auch lesen!

Ich warte auf den dritten Band ...