Rezension

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schöner Abschluss der Trilogie

Moonlit Nights 3: Gefährlich - Carina Mueller

Moonlit Nights 3: Gefährlich
von Carina Mueller

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Gefährlich“ ist der Abschlussband der Moonlit Nights Trilogie, ich empfehle daher, die Vorgängerbände „Gefunden“ und „Gebissen“ zu kennen, damit man die Handlung wirklich komplett verstehen und nachvollziehen kann. Es gibt zwar immer wieder kleinere Rückblenden, ich denke jedoch, dass diese nicht unbedingt ausreichen, um alle Zusammenhänge zu erfassen.

Als ganz kurze Einschätzung für alle, die aus Spoiler-Gründen die Rezension nicht lesen: nachdem Band zwei zwischenzeitlich etwas langatmig und vorhersehbar war, konnte mich Band drei wieder überzeugen. Spannende Passagen, überraschende Wendungen und ein zufriedenstellendes Ende runden die Trilogie ab.

 

Liam und Emma haben schon einige Probleme gemeistert, denn ihr junges Glück wurde bereits in den ersten beiden Teilen der Trilogie gehörig auf die Probe gestellt. Doch auch im Finalband kehrt nicht so recht Ruhe ein – im Gegenteil. Emma fürchtet die neue, unkontrollierbare Macht in sich. Wie soll sie mit ihren Handlungen leben, die während der nächsten Vollmondnacht ohne ihr Bewusstsein passieren könnten, wo doch die bisherigen Erlebnisse schon ausreichen, um sie an den Rand ihrer Kräfte zu bringen? Vor Liam und Emma liegt eine ereignisreiche, gefährliche Zeit, die sie einmal quer durch die Territorien anderer Wolfsrudel bringt und zu unglaublichen Enthüllungen führt.

 

Die Charaktere kennt man zum größten Teil aus den vorherigen Bänden, was es sehr leicht macht, in die Geschichte rein zu finden und die Beziehungen, Verwandtschaftsverhältnisse, Freundschaften und Feindschaften wieder im Gedächtnis zu haben.

Emma ist eine interessante Protagonistin, deren Leben sich im Verlauf der Geschichte komplett auf den Kopf gestellt hat. Trotz all der Neuerungen, hat sie nie ihren Charme und Mut verloren und sie kämpft sich immer wieder zurück, auch wenn es noch so verlockend wäre, einfach am Boden liegen zu bleiben. In diesem Band steht Emma nicht mehr so sehr auf der Leitung, auch wenn viele Dinge für sie noch unverständlich und verwirrend sind, denkt sie wieder mehr mit und man kann die Geschichte mit ihr gemeinsam erleben, ohne einen Wissensvorsprung zu haben. Zwischendurch wird die Liebe zwischen Liam und ihr sehr belastet, da Emma glaubt verrückt zu werden. Die Stimme in ihrem Kopf rät ihr zu absurden Handlungen, die sie nicht einordnen kann. Und spricht man mit seinem Freund darüber? Natürlich nicht. Ich kann es Emma nicht unbedingt verdenken, denn wenn man so einen starken, attraktiven Alpha-Wolf an der Seite hat, möchte man den auch behalten und nicht durch neurologische Auffälligkeiten vertreiben. Was es mit der Stimme auf sich hat, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Besonders gut hat mir gefallen, dass Liam trotz seiner Stärke auch mal sehr emotionale Momente hat, in denen er sich verletzlich macht und einfach nur die Nähe und Zuneigung von Emma genießen möchte. Das macht ihn, trotz seines Werwolf-Daseins sehr menschlich und nahbar.

 

Der Schreibstil ist wieder sehr angenehm, locker und weiterhin dem jugendlichen Alter der Protagonisten angepasst. Freche Sprüche, Neckereien und sarkastische Äußerungen lockern einige ernste Situationen auf und sorgen für eine sehr schöne Dynamik im Buch.

Immer wieder gibt es Überraschungen und Wendungen, die ich im Vorfeld nicht erwartet habe. Dadurch bleibt die Spannung erhalten und man fragt sich bis zum Schluss, was wohl noch alles auf Liam und Emma zukommen wird. Als man denkt, dass nun alles klar ist, dreht sich das Blatt erneut und wieder steht alles Kopf. Ein wenig schade finde ich es, dass die Ereignisse sich am Ende so überschlagen, da man es über die Trilogie (besonders in Band zwei) vielleicht ein wenig mehr hätte verteilen können.

Die teilweise sehr brutalen Passagen stellen, in dem sonst eher leicht verdaulichem Buch, noch mal eine ordentliche Herausforderung dar. Auch wenn ich nicht empfindlich bin, hätte es für mich, im Rahmen der restlichen Handlung, auch ein wenig unblutiger sein dürfen.

Insgesamt kann ich aber sagen, dass der Abschlussband noch mal eine Steigerung ist, er mir gut gefallen hat und mich auch das Ende zufrieden stimmt.

 

Emma und Liam scheinen ihren Weg gefunden zu haben. Viele Herausforderungen wurden gemeistert, Probleme behoben und nun können die sympathischen Protagonisten in eine hoffentlich ruhigere, wolfige Zukunft schauen. Eine schöne Trilogie, die trotz ganz kleiner Kritikpunkte überzeugen kann.