Rezension

Schöner Abschluss der Trilogie

Tintentod - Cornelia Funke

Tintentod
von Cornelia Funke

Bewertet mit 5 Sternen

Gestaltung 

Auch Tintentod wurde wieder von Rainer Strecker interpretiert. Mittlerweile habe ich mich an seine Stimme gewöhnt und tauchte so in eine alt bekannte Welt ein. Auch im letzten Band gab es Passagen mit denen er mich richtig begeistern konnte.

Während mir der Einstieg im ersten Band schwer fiel, kann ich nun sagen, dass Rainer Strecker eine gute Besetzung für die Tintenwelt Trilogie war.

 

Inhalt 

Der Inhalt wird dem Buchtitel gerecht. Schon in Tintenblut gab es einige blutige Szenen. Im letzten Band der Trilogie hatte ich das Gefühl, dass es noch einmal eine kleine Steigerung gab. Interessant fand ich wieder, dass mir diese Teile beim ersten Mal lesen gar nicht so blutrünstig erschienen. Das erinnerte mich an den Märchen Effekt: Hier werden ja oft auch Menschen vergiftet (Schneewittchen) oder große Schlachten geführt. Dennoch lieben viele Kinder Märchen :-).

 

In Tintentod stellt sich die Frage in welcher Welt Meggie leben möchte. Nachdem sie in der Tintenwelt alles gesehen hat, was sie unbedingt erleben wollte, wird ihr klar, dass es in der von Fenoglio erschaffenen Welt keinesfalls so friedlich zugeht. Aber können sie und ihre Familie so einfach wieder verschwinden? Wer wird in Ombra regieren? Wer macht dem Natternkopf den Gar aus, wenn ihr Vater Mo, auch der Eichelhäher genannt, wieder in seine Welt verschwindet...?

 

Wie der Titel schon verrät, müssen sich unsere Protagonisten mit dem Thema Tod auseinandersetzen. Diesen transportiert Cornelia Funke in ein schönes sprachliches Bild: Und zwar werden die Sterbenden von den Weißen Frauen abgeholt. Diese Idee, nicht alleine sterben zu müssen, hat mir sehr gut gefallen.

Inhaltlich gab es eine Wendung der Geschichte, die mir nicht ganz so gut gefallen hat, die aber letztendlich wichtig für die gesamte Geschichte war. Von daher kann ich damit leben.

 

Zudem gibt Cornelia Funke einem Nebencharakter eine wichtige Rolle und beschreibt so, was passiert, wenn ein Mensch durch und durch vernachlässigt wird.

 

Spannung 

Der Spannungsbogen konnte mich nicht ganz fesseln. Tintentod wurde wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt. So waren auch viele Kapitel aus der Sicht von Antagonist Orpheus geschrieben. Diese Kapitel nervten mich, was aber mehr daran lag, dass ich den Charakter absolut nicht mochte.

Gerade gegen Ende konnte ich mich aber kaum von dem Hörbuch trennen und habe - mal wieder (sehr zur Freude meiner Familie :-) ) - laut mitgefiebert.

 

Schreibstil 

In Tintentod ist mir wieder einmal bewusst geworden, was für einen schönen Schreibstil Cornelia Funke hat. Sie schafft wunderbare sprachliche Bilder, wie beispielsweise die bereits oben erwähnten weißen Frauen. Zudem beschreibt sie die Gefühlswelt ihrer Charaktere sehr glaubhaft.

Nicht zu vergessen berichtet sie im letzten Teil der Trilogie auch einiges zwischen den Zeilen, was mir bei den vorherigen Bänden irgendwie nicht so aufgefallen ist.

 

Gesamteindruck

Mit Tintentod bringt Cornelia Funke ihre Trilogie zu einem sehr schönen Abschluss. Sie bringt auch in dem letzten Band einen neuen Aspekt in die Geschichte ein und schafft es dennoch alle Handlungsstränge zu beenden.

 

Mein Fazit zur Tintenwelt-Trilogie

Mir hat die gesamte Reihe sehr gut gefallen. Schön an Tintenherz finde ich, dass der Band eine in sich abgeschlossene Geschichte hat. Der Leser ist also nicht gezwungen die Folgebände sofort zu lesen. Viele Trilogien führen ja im ersten Band erstmal in ihre Welt ein und lassen den ersten Teil meist mit einem Cliffhänger enden.

 

In Tintenblut finden wir uns dann im Genre Jugendbuch wieder. Der Schreibstil wirkt eine Spur reifer. Während in Tintenherz viele verbale Drohungen stattfinden, bekommen wir im zweiten Band Kämpfe bildhaft geschildert. Die Handlung bekommt so also einen dunkleren Touch.

 

Wer eine schöne Fantasy Reihe sucht, die auch realistische Themen bearbeitet, sollte sich die Tintenwelt Trilogie einmal genauer anschauen.