Rezension

Schöner Irrtum

Das Fremde Meer - Katharina Hartwell

Das Fremde Meer
von Katharina Hartwell

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zum Inhalt dieses Buches lässt sich nicht ganz viel sagen. Maria, eine Ängstliche, erzählt ihre Geschichte. Und sie erzählt auch die Geschichte Jans und wie sie sich gefunden haben. Und Maria erzählt Geschichten aus ganz eigenen Welten.

Dieses Buch bekam ich (gemeinsam mit einigen anderen) durch den Verlag versehentlich zugesandt. Eigentlich sollte etwas ganz anderes im Postkasten landen. Natürlich versprach ich, ich lese es trotzdem. Doch dann waren erst einige andere Bücher dran. Und obwohl dieses Buch ausgesprochen gut rezensiert worden war, landete es nachdem ich etwas geblättert hatte, recht weit hinten im Regal. Als ich es dann an diesem langen Wochenende wieder zur Hand nahm, konnte ich schon nach wenigen Seiten überhaupt nicht mehr verstehen, wieso ich es damals beseite gelegt hatte. 

Die Autorin ist noch nicht einmal dreißig und sie schafft es die Leserin auf über 500 Seiten total zu fesseln. Ihre Helden sind ängstliche Menschen, die vor allerlei Dingen zurückschrecken, sich lieber in Büchereien verkriechen oder hinter Fotoapparaten verstecken. Dennoch erzählt Marie wunderschöne Geschichten über die Rettung in verschiedenen Welten oder Zusammenhängen, die doch seltsam offen bleiben, vielleicht auch bleiben müssen. Vage Ähnlichkeiten und Zusammenhänge scheinen von einem Fortgang zu berichten, von dem man nicht wirklich erfährt, ob es ihn gibt, den man Marie und Jan aber inständig wünschen würde. 
Eine zart dahinschmelzende Liebesgeschichte mit Tragik und Tiefgang. Schmerz, der sich in Erzählungen ausdrückt, der jedoch die Hoffnung nicht aufgeben lässt.