Rezension

schöner Reiseführer, wer die Bretagne mag

Bretonische Brandung - Jean-Luc Bannalec

Bretonische Brandung
von Jean-Luc Bannalec

 

Zehn Seemeilen vor Concarneau, am Strand der malerischen Insel Saint Nicolas, werden drei Leichen angespült: Lucas Lefort, der auf der Insel eine Segelschule hatte, der windige Bauunternehmer Yannig Konan und der reiche Lebemann Grégoire Pajot. Als Dupin erfährt, dass die drei nach einem weinseligen Abend in der Inselkneipe trotz Unwetterwarnung zu einer Segeltour aufgebrochen waren, will er die Sache als tragischen Unfall zu den Akten legen. Doch die Obduktion ergibt, dass die Opfer neben Alkohol auch ein starkes Betäubungsmittel im Blut hatten – damit wird aus dem vermeintlichen Unglück Mord.
Von den wenigen Bewohnern der kleinen Insel erhofft Dupin sich Hinweise – und beißt zunächst auf Granit. Niemand scheint über den Tod der Männer traurig zu sein. Immerhin findet er heraus, dass Lefort nicht nur wegen seiner arroganten Art verhasst war, sondern vor allem auch wegen eines Bauprojekts: Er wollte auf der naturgeschützten Insel eine riesige Feriensiedlung errichten. Aber Dupin merkt schnell, dass weder Leforts melancholische Schwester Muriel noch der militante Meeresbiologe Leussot oder die unnahbare Restaurantbesitzerin Solenn ihm die ganze Wahrheit sagen. Jeder von ihnen scheint ein Geheimnis zu hüten – und je weiter Dupin in die Welt der verschworenen Inselgemeinschaft vordringt, desto tiefer gerät er in ein Labyrinth aus Korruption, Eifersucht und Rache.
Dieser Inhalt ließ auf ein spannendes Lesevergnügen hoffen, entpuppte sich aber leider als Reiseführer für die Bretagne, für Liebhaber der Selbigen bestimmt schön, für alle anderen ein langwieriger Prozess dieses Buch bis zum Ende zu lesen.