Rezension

Schöner Roman über Veränderung und Freundschaft

Das Jahr, in dem ich dich traf
von Cecelia Ahern

Bewertet mit 4 Sternen

Jasmine lebt für ihre Arbeit und hat großen Spaß an dem, was sie tut. Als sie entlassen wird und nun für ein Jahr freigestellt ist, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie weiß plötzlich nichts mehr mit sich und der freien Zeit anzufangen. Matt, der gern dem Alkohol zuspricht, verliert ebenfalls seinen Job und wird kurz darauf von seiner Familie verlassen. Er ist am Boden zerstört. Unfreiwillig kreuzen sich die Wege der beiden.

Cecilia Ahern erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Jasmine. Der Leser begleitet die Protagonistin durch das Jahr ihrer Freistellung. Jasmine ist für ihre 33 Jahre phasenweise recht naiv. Ihre Handlungen waren für mich nicht immer nachvollziehbar und stellenweise ziemlich kindisch. Eine Identifikation mit ihr fiel mir nicht immer leicht. Trotz dieser Kritikpunkte war mir Jasmine durchaus sympathisch. Die Veränderungen, die sie im Laufe des Jahres durchmacht haben mir gut gefallen. Stilistisch ein wenig gewöhnungsbedürftig war, dass der Nachbar Matt in Jasmines Gedanken durchgehend gesiezt wird. Das hat mich zu Anfang ziemlich irritiert.

Die Tatsache, dass ich von der Autorin bisher nur das Buch „P.S. Ich liebe dich“ kannte, ließ mich bei ihrem neuen Werk einen schönen, vielleicht etwas schnulzigen Liebesroman erwarten. Um einen solchen handelte es sich bei „Das Jahr, in dem ich dich traf“ jedoch nicht. Es handelt sich vielmehr um ein Buch über Veränderung, Freundschaft und Loslassen, in dem die Liebe eine eher untergeordnete Rolle spielt.

Obwohl ich thematisch andere Erwartungen hatte und trotz einiger Kritikpunkte, hat mich das Buch nicht enttäuscht. Die Geschichte hat mich über weite Strecken gut unterhalten und auch ein wenig zum Nachdenken gebracht. Die Wandlung, die die Protagonistin durchmacht, hat mir gut gefallen. Meiner Meinung nach ist das Buch durchaus lesenswert. Es kann aber keinesfalls mit „P.S. Ich liebe dich“ mithalten.