Rezension

Schöner und sommerlicher Familienroman

Immer wieder im Sommer - Katharina Herzog

Immer wieder im Sommer
von Katharina Herzog

Bewertet mit 4 Sternen

Anna lebt mit ihren beiden Töchtern, Sophie und Nelly, getrennt von ihrem Mann Max in München. Eines Tages erhält sie einen Brief von ihrer Mutter, zu der sie seit 18 Jahren keinen Kontakt mehr hat. Anna solle sich bei ihr melden. Frieda leidet an Demenz. Gleichzeitig erinnert Anna sich an ihre Jugendliebe Jan und beschließ ihn auf Amrum zu besuchen, während die Kinder ihre Ferien bei Max verbringen. Auf dem Weg zu Jan will Anna kurz bei ihrer Mutter vorbeischauen. Doch dann wird ihr Plan durchkreuzt. Anna ist nun nicht allein auf dem Weg nach Amrum, sondern hat ihre Töchter, ihre Mutter und ihren Ex-Mann im Gepäck. Wird das gut gehen? Und wie kann sie sich nun mit Jan treffen? Ein turbulenter Sommer beginnt. Und wieder einmal zeigt sich, dass Annas wichtige Ereignisse immer im Sommer stattfinden.

Bei diesem Roman handelt es sich um einen schönen, sommerlichen und unterhaltsamen Roman. Er wird aus drei Perspektiven erzählt: Anna, Frieda und Sophie. Anna und Sophie berichten aus der Gegenwart und nehmen den Leser mit nach Amrum. Frieda hingegen erzählt in der Ich-Perspektive aus der Vergangenheit, von Situationen, an die sie sich noch erinnert. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, so dass die Perspektiven schnell wechseln. Dies fand ich gut, da so mehr Bewegung in die Handlung kam. Die Handlung an sich ist schlüssig aufgebaut und wirkt realistisch. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Situationen und Charaktere werden sehr bildlich beschrieben, so hat man als Leser das Gefühl, man wäre ebenfalls auf Friedas Hof oder auf Amrum. Dieser Roman zeigt schön die Mutter-Tochter-Beziehungen. Einmal Anna und Sophie und einmal Frieda und Anna. Außerdem wird auch das Thema Demenz und vor allem der Umgang mit einem dementen Familienmitglied thematisiert. Natürlich spielt auch die Liebe eine große Rolle. Sonne, Meer und Liebe gehört eben irgendwie zusammen. Die Charaktere sind allesamt sehr sympathisch. Gut gefallen hat mir, dass sich der Schreibstil in den verschiedenen Perspektiven verändert hat. So spricht beispielsweise Sophie in einer jugendlicheren Sprache, als ihre Mutter und Großmutter. Ich habe mich durch diesen Roman sehr unterhalten gefühlt und habe nichts Größeres an ihm auszusetzen. Allerdings war es jetzt auch kein WOW-Effekt. Deshalb erhält er von mir vier von fünf Sternen.