Rezension

Schönes Märchen

Chronicles of Narnia 02. Lion, the Witch and the Wardrobe - Clive Staples Lewis

Chronicles of Narnia 02. Lion, the Witch and the Wardrobe
von Clive Staples Lewis

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt: Die vier Kinder Peter, Susan, Edmund und Lucy werden von London in ein Haus gebracht, dass nicht nur alt, sondern auch riesig ist. Beim Erkunden der Räumlichkeiten entdeckt die Jüngste Lucy einen Kleiderschrank, der sie unverhofft in eine andere, verschneite Welt führt. Was sie dort erlebt, hätte sie sich nie erträumen lassen.

Meine Meinung: Das zweite Buch der Chroniken von Narnia kann unabhängig vom ersten Buch gelesen werden. Jedoch sind die Verknüpfungen zum ersten Buch klar ersichtlich und haben mir sehr gut gefallen. Von der Schreibweise war es ebenfalls einfach gehalten und die Spannung hielt sich insgesamt in Grenzen. Sicherlich gab es die ein oder andere Szene, bei der man gerne wissen wollte, wie es weiter geht. Jedoch wurde vom Autor hier die Spannung nicht bewusst aufgebaut. Die Handlungsstränge an sich sind weitestgehend logisch, obwohl das ein oder andere sicherlich "märchenhaft" vereinfacht wurde.

Die Protagonisten
Schon zu Beginn baute ich eine große Sympathie für die kleine Lucy auf - Peter und Susan (die zwei ältesten) blieben für mich das Buch hindurch weg sehr blass. Peter spielte zwar wesentliche Rollen, jedoch wirkte er für mich eher als jemand, der funktionierte, und nicht jemand, der aus sich heraus handelt und den man deswegen in sein Herz schließen kann. Er ist sehr moralisch und immer darauf aus, dass das Richtige getan wird. 
Susan blieb für mich das ganze Buch hinweg sehr unauffällig. 
Edmund, der dritt Älteste, war von Anfang an auf Schabernack aus und piesackte Lucy von Beginn an. An der Spitze seiner "schlechten" Charakterzüge angelangt, wurde sein Verhalten von außerhalb interpretiert, sodass ihm kaum mehr Schuld zugeschrieben wurde. Ohne auf die Ereignisse und Verwandlungen im Buch näher einzugehen, ist er der Protagonist, der die meiste Veränderung durchlebte und eine Hauptrolle im gesamten Buch spielte. Er war für mich jedoch nie sympathisch.
Lucy war - wie gesagt - mein liebster Charakter. Sie ist klein, jung und niedlich und auf jeden Fall noch sehr kindlich. Sie vertraut auf das Gute im Menschen - und Lebewesen - und muss noch einiges Lernen. Vor allem einge Schlussszene im Buch zeigt, dass das Ziel das Autors nicht ist, die Protagonisten - auch nicht Lucy! - als perfekt darzustellen oder ihre Fehler durch ihre Jugend zu entschuldigen. Dies finde ich vom Autor einen weisen Zug!

Insgesamt ist das Buch ein sehr schönes Kinderbuch, das ich (bis jetzt) auf jeden Fall später meinen Kindern auf ihrem Leseweg mitgeben möchte. Für mich selbst finde ich das Buch schön, jedoch wird es bei diesem Schreibstil nie eine Höchstpunktzahl erreichen, da es mich dafür zu wenig emotional packt, beschäftigt oder mitreißt. Die 100 bzw. 200 Seiten Umfang sind angenehm und zügig lesbar und dennoch passiert einiges, da nichts wirklich ausschweifend erklärt wird. 

Vergleich zum Film
Den Vergleich zum Film kann ich leider nur aus meinen bisherigen Erinnerungen ziehen, da mir der Film selbst nicht vorliegt. Einzelne Details sind mir jedoch im Gedächtnis geblieben, die ich sehr gut umgesetzt finde. Vor allem die Veränderungen zu Beginn des Films im Vergleich zum Buch finde ich sogar außerordentlich gut! Auch der Hintergrund der Entdeckung von Narnia ist "spannender" gestaltet. Einzelne Szenen sind im Buch jedoch sehr kurz gehalten, die im Film eine wesentliche Rolle spielen. Ich kann bei diesem Buch jedoch verstehen, dass diese Veränderungen im Film vorgenommen wurden.