Rezension

schönes Sommerbuch

Der Apfelsammler - Anja Jonuleit

Der Apfelsammler
von Anja Jonuleit

Nach der Trennung von ihrem Freund reist Hannah nach Castelnuovo in Umbrien, um das Erbe ihrer geliebten Tante Eli anzutreten: ein kleines Steinhaus voller Rätsel. Beim Aufräumen fallen ihr alte Briefe von Eli in die Hände, und sie beginnt zu lesen … In diesen Tagen erkundet Hannah Castelnuovo, Elis zweite Heimat. Als sie zufällig auf ein Grundstück mit seltsam verbrannten Obstbäumen gelangt, wird sie unsanft von dort vertrieben. Dorfbewohner erklären ihr später, dass der schroffe Fremde harmlos und seine Leidenschaft das Züchten alter Obstsorten sei. Aus unerfindlichen Gründen hatte sich Eli einst mit dem »Apfelsammler« angefreundet, und auch Hannah sucht seine Nähe. Ist er der Schlüssel zu Elis Geheimnis?

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, die sich abwechseln. Zum einen ist da Hannah, die auf den Spuren ihrer Tante wandelt, zum anderen die junge Eli, die aus ihrem schicksalhaften Leben erzählt. Die Geschichte um Eli habe ich persönlich als spannender empfunden als die Geschichte um Hannah, wobei ich es insgesamt als sehr interessant empfunden habe, mitzuerleben, wie sich die beiden Handlungsstränge Schritt für Schritt annähern und am Ende das große Geheimnis um Elis Leben gelüftet wird.

Das Buch ist sehr schön geschrieben und vermittelt dem Leser sehr viel Ambiente und Atmosphäre der 60ger Jahre und auch des wunderschönen Italiens. Man kann Land und Leute förmlich vor sich sehen und wird mitgenommen auf diese Reise. Zudem lässt sich das Buch sehr leicht und flüssig lesen, was vor allem an den schönen kurzen Abschnitten liegt und das ständige wechseln der Perspektiven.