Rezension

Schöpft nicht das Potenzial aus und bleibt hinter den Erwartungen zurück

Fire (Die Elite 2) - Vivien Summer

Fire (Die Elite 2)
von Vivien Summer

Ursprünglich veröffentlicht auf Books on Fire
http://www.booksonfire.de/2017/05/rezi-vivien-summer-fire-die-elite.html

Zitat
"Zeit. Sie ist etwas, das man nicht kontrollieren kann. Man füht sie; sie zerrt an einem, ist in ihr gefangen, weiß aber nicht, ob sie stehen geblieben ist oder davonrast." - Kapitel 1.

Gestaltung
Wie auch "Spark" ist "Fire" bisher nur als ebook erhältlich. Auch diesmal hat man sich wieder für einen Satz auf dem Cover entschieden, welcher nicht Teil des Titels zu sein scheint. "Ignite My Soul" soll vielleicht auf Malias aufkommenden Rebellionsgedanken hindeuten, ist in meinen Augen auf dem Cover aber eigentlich überflüssig. Das Cover an sich reiht sich gut in die Reihe ein, da klar erkennbar ist, dass die Bücher zusammengehören sollen. Das Innere hat sich im Vergleich zum Vorgänger ebenfalls nicht verändert.
Insgesamt ist die Gestaltung angemessen, könnte aber durchaus elaborierter sein.

Meine Meinung
"Fire" ist der zweite Band der vierteiligen "Die Elite"-Reihe von Vivien Summer. Nachdem mich der Schreibstil, aber nicht die Geschichte des ersten Bands "Spark" mitreißen konnte, bin ich mit gemixten Erwartungen an das Buch herangegangen.

Meine kleine Hoffnung, dass sich das Buch aus dem Klischeebereich der Jugenddystopie bewegen würde, wurde leider nicht erfüllt. Stattdessen fühlte sich der Band für mich insgesamt eher wie ein Füller zwischen dem Beginn und einem hoffentlich spektakulären Ende an. Viel geschieht nämlich leider nicht. Malia befindet sich dauerhaft auf der Flucht, mal mit und mal ohne Chris.

Apropos Chris und Malia. Ihre "Beziehung" empfinde ich nicht als sonderlich gesund. Malia lässt sich mehr als einmal in Situationen drängen, die sie so eigentlich nicht wollte. Doch statt dies klar zu zeigen, schwärmt sie stattdessen erstmal eine Runde von ihm, bevor sie sich dann doch darüber beklagt, dass sein Verhalten nicht richtig war. Auch empfände ich es nicht als romantisch, wenn mich jemand küssen würde um mich zu beruhigen - oder wohl eher ruhigzustellen - wenn ich ihm vorher gerade noch die Meinung gegeigt habe. Ich würde das Buch aus diesen Gründen keinem Teenager unter fünfzehn Jahren empfehlen, welcher noch leicht zu beeinflussen ist.

Die Nebenfiguren blieben blass und wirkten nicht originell sondern entsprachen Stereotypen, die man schon viel zu oft gesehen oder gelesen hat. Lediglich Malias Bodyguards scheinen eine interessante Hintergrundgeschichte zu haben, die ich gerne noch weiter erforscht sehen möchte.

Im Gegensatz zum ersten Band konnte mich diesmal leider auch nicht der Schreibstil ans Buch fesseln. Er war immer noch sehr gut, aber es fehlte mir das gewisse Etwas, was im Vorgänger noch vorhanden war.

Fazit
"Fire" bleibt leider hinter meinen Erwartungen zurück und baut kaum das Potenzial des ersten Bandes "Spark" aus. Die Behandlung und die Reaktionen der weiblichen Protagonistin empfinde ich für ein Jugendbuch als grenzwertig.