Rezension

Schräge Jugendliche

Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder - Henrik Siebold

Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder
von Henrik Siebold

Bewertet mit 4 Sternen

Schräge Jugendliche

Zum dritten Mal gehe ich mit dem Ermittlerduo Harms-Takeda auf Mörderjagd. Der tiefsinnige Japaner Kenjiro Takeda genießt bei mir mittlerweile Kultstatus: er hat einen messerscharfen Verstand, kann exzellent kämpfen, hat ein enormes Wissen und ist so erfrischend anders als der typisch deutsche Kriminalbeamte, tja fast schon ein wenig wie ein Supermann. Aber obwohl es solche Ausnahmemenschen im wirklichen Leben nur selten bis fast gar nicht gibt , fasziniert mich seine Art jedesmal aufs neue. Er trifft intuitiv im Verhör den richtigen Nerv und kann besser Zwischentöne erkennen als all seine Kollegen. Diesmal geht es um einen rätselhaften Mord an einer Bahnsteigkante, dem weitere absolut motivlose Morde an unterschiedlichsten Personen folgen. Es gibt da einige dubiose Verwicklungen rund um einen ambitionierten Senator, der seine gierigen Finger in unsauberen Grundstückdeals hat. Nur kann man leider keine Spur daraus ableiten.

Wie sich das ganze Mysterium schlussendlich löst, hat mir nicht ganz so sehr gefallen wie bei den Vorgängerbänden. Es ist mir etwas zu sehr konstruiert. Aufgewogen wird das durch Takedas vielschichtiges Wesen und sein kluges Handeln, das mir immer wieder gut gefällt. Henrik Siebold hat einen angenehmen Schreibstil, der in klaren Sätzen Spannung aufbaut, die Personen lebendig erscheinen und die Handlung gradlinig durchlaufen lässt. Man muss keine Passage zweimal lesen.

Eigentlich bin ich mir sicher, dass es weitere Folgebände geben wird, denn zwischen Claudia Harms und Takeda hat es leicht zu knistern angefangen. Da muss doch was draus werden!