Rezension

Schul-Pflichtlektüre - und doch sympasthisch: Homo Faber

Homo faber - Max Frisch

Homo faber
von Max Frisch

Bewertet mit 5 Sternen

Obwohl ich das Buch bereits damals mochte, bezweifele ich heute, dass ich es überhaupt in allen Facetten schon richtig zu würdigen verstand. Vielleicht ermutigt das ja auch andere Leser zu einem Zweitversuch...

Die Geschichte eines Mannes und einer jüngeren Frau, die sich fern der Heimat kennen lernen, ineinander verlieben und unschuldig schuldig werden lässt einen traurig und vielleicht auch mit Verzweiflung über die Grausamkeit des erbarmungslos zuschlagenden Schicksals zurück. Möglicherweise philosophiert man auch, inwieweit die Intensität des viel zu kurz genossenen Glückes oder allein die Tatsache, überhaupt die Gelegenheit erhalten zu haben, derartige Gefühle zu erleben, geben und annehmen zu können, gehabt zu haben, das Unglück aufwiegen können, ob es unterm Strich die "Sache wert war". Kurz: Die tragische Geschichte liefert einem jungen und auch einem nicht mehr ganz so jungen Menschen jede Menge Denkanstöße. Und das zählte immer schon zu den Dingen, welche mir an einem guten Buch wichtig waren. Lesenswert vom selben Autor ist übrigens auch das "Drama in 12 Bildern" "Andorra".