Rezension

Schuldig oder unschuldig

Die Schuldlosen - Petra Hammesfahr

Die Schuldlosen
von Petra Hammesfahr

Bewertet mit 3 Sternen

Im Frühjahr 2004 wird in der Greve die Leiche von Janice Heckler gefunden. Sie ist untenherum nackt. Gefunden wurde sie von ihrer Mutter. Schnell ist der Nachbarsjunge Alex, der Sohn einer einflussreichen Familie verdächtig. Alex beteuert allerdings betrunken gewesen zu sein und sich an nichts zu erinnern. Er wird zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Nun nach sechs Jahren kommt Alex wegen guter Führung wieder raus und es zieht ihn zurück in die Familienvilla. Er kann sich immer noch nicht an die Tatnacht erinnern – was ist wirklich passiert und war er es überhaupt?

Dieser Roman enthält Drama und Tragik und ebenso kriminalistische Elemente und erinnert an einen (leichten) Thriller. Es wird mit den Gefühlen und Erinnerungen der einzelnen Personen gespielt. Der Leser wird mit einer Flut von Charakteren konfrontiert, die er erst einmal richtig einordnen muss. Jeder in dieser Kleinstadt scheint eine tragische Vergangenheit zu haben. Zum Beispiel Alex‘ Mutter, Helene, die früh ihre Tochter verloren hat und später in ihrem Nesthäkchen Alex ihre verstorbene Tochter wieder zum Leben erwecken wollte. So musste Alex seine Kindheit Puppen spielend in Mädchenkleidung verbringen. Es kamen in diesem Roman wirklich viele Personen vor, die auch noch häufig ähnliche Namen hatten, wodurch ich häufig verwirrt war, wer denn nun nochmal wer ist. Spannung gab es in diesem Roman auf jeden Fall, denn schnell war klar, dass sich die  Tatnacht im Frühjahr 2004 wohl nicht so abgespielt hat, wie es vor Gericht berichtet wurde. Während der aktuellen Handlung gibt es immer wieder Rückblenden, wodurch der Leser erfährt, was früher passiert ist. Meist geschieht das aus Sicht eines einzelnen Charakters, wodurch der Leser auch seine Gefühle erfährt und vor allem Dinge, die außer ihm niemand weiß. Dieser Roman hält einige Überraschungen bereit. Er war leicht zu lesen und de Handlungen in sich schlüssig. Allerdings war es mir doch etwas zu verwirrend mit den handelnden Charakteren, deshalb nur gute drei von fünf Sterne.