Rezension

Schuster bleib bei deinen Leisten

Lieber Tod als Teufel
von Amber Benson

Bewertet mit 2 Sternen

Calliope Reaper-Jones wird aus ihrem normalen Leben herausgerissen, da ihr Vater und ihre Schwester  entführt wurden. Nun ist es an ihr, das Familienunternehmen, die Jenseits GmbH und ihre Familie zu retten. Dafür muß sie drei Prüfungen bestehen um danach offiziel als Tod arbeiten zu können. Also macht sie sich mit Hilfe von Vertrauten und Familienangehörigen auf die Suche nach ihren Prüfungen und deren Lösungen. Leider ist auch der Protegé des Teufels scharf auf den Posten des Todes.

Ich ging mit recht großen Erwartungen an dieses Buch. Der Klappentext klang äußerst witzig und spannend und eigentlich kann man mit Büchern von Lyx nicht viel falsch machen. Der Anfang war auch sehr vielversprechend. Die Geschichte wird aus Callis Sicht erzählt und sie ist chaotisch und denkt bzw. spricht wie es ihr gerade in den Sinn kommt. Dies war auf den ersten Seiten sehr unterhaltsam und der witzige Schreibstil gefiel mir gut. Auch die Auflösung, warum seltsame Dinge geschehen hat mir noch gut gefallen. 
Doch dann ging es in meinen Augen langsam den Bach runter. Calli sah in jedem Mann einen potentiellen Bettgefährten und beurteilte sie nur danach, was mich recht schnell nervte. Und auch ab diesem Zeitpunkt drehte die Geschichte ab. Der eigentliche Grundgedanke, die Jenseits GmbH und wer die Nachfolge antritt gefiel mir gut, aber die Umsetzung war überhaupt nicht nach meinem Geschmack. Calli war extrem vorlaut, die anderen Protagonisten reagierten komplett seltsam und unpassend und dadurch wirkte alles sehr überdreht und unrealistisch. Natürlich ist es ein Fantasybuch und das Buch enthält fantastische Elemente aber die Reaktionen sollten schon in normalen Rahmen bleiben. Auch die einzelnen Schauplätze der Geschichte fand ich sehr seltsam gewählt. Einzelne Beschreibungen haben mir sehr gut gefallen und waren auch sehr treffend, wurden jedoch direkt wieder von Callis großem Selbstvertrauen und Mitteilungsbedürfnis zunichte gemacht.
Bis auf Clio, Callis Schwester bleiben alle Nebenfiguren blass, teilweise verschwinden sie einfach und werden scheinbar einfach ausgetauscht, wenn dies nach Meinung der Autorin erforderlich wäre.
Erwartet hatte ich amüsante Verwicklungen mit Daniel, dem Protegé des Teufels, aber eigentlich kam er fast gar nicht vor. 
Ich hatte eine komplett andere Geschichte erwartet als die, die dann erzählt wurde. Ich konnte weder der Geschichte noch der Erzählweise viel abgewinnen. Die Autorin Amber Benson ist u.a. Schauspielerin und hat in Buffy mitgewirkt. Sie hat es sicher gut gemeint, aber leider konnte ich ihrem Schreibstil nicht viel abgewinnen. Am Ende wollte ich es einfach nur noch schnell hinter mich bringen.

Wegen dem guten Anfang gebe ich 2 Sterne.