Schutzengel vom Feinsten
Bewertet mit 4.5 Sternen
Nach einem tragischen Unfall, bei dem sie ihre Eltern verlieren, ziehen die Schwestern Kate und Georgia nach Paris zu ihren Großeltern. Während Georgia sich dort zur Ablenkung übermütig in das Pariser Nachtleben stürzt, zieht sich Kate immer weiter in ihre selbsterschaffene Welt aus Büchern, Museen und stillen Cafés zurück. Zufällig trifft sie dort auf eine Gruppe überdurchschnittlich gutaussehender Jugendlicher, von denen ihr einer besonders ins Auge fällt. Vincent scheint sich auch für Kate zu interessieren und lockt sie vorsichtig aus ihrem Schneckenhaus. Doch das anfängliche Glück zerschlägt, als Kate ein paar Tage später zusehen muss, wie Vincents Freund von einer U-Bahn erfasst wird. Bevor sie den Schreck verdauen kann, steht dieser wieder quicklebendig vor ihr. Kates anfängliche Befürchtungen, dass mit Vincent etwas nicht stimmt, scheinen sich zu bewahrheiten.
Sie ahnt noch nicht, welche Kräfte sie lostritt, als sie Vincent zu einer Erklärung zwingt. Vincent und seine Freunde teilen ein Schicksal. Sie gehören zu den Revenants – sogenannte Wiedergänger, deren Aufgabe es ist, die Menschen in ihrer Nähe vor tödlichen Unglücken zu bewahren. Auf diese Weise kämpfen sie gegen ihre Feinde, die Numa, die im Gegensatz dazu, Menschen in den Tod treiben. Wie ein Schutzengel nehmen die Revenants den Platz desjenigen ein, der eigentlich sterben sollte, und können nach ein paar Tagen wiederauferstehen.
Für Kate ist Vincents Schicksal ein schwerer Schlag, da sie noch durch den Tod ihrer Eltern traumatisiert ist und nichts mit diesem Thema zu tun haben will. Sie steht vor einer schweren Entscheidung, ob sie mit jemanden zusammen sein kann, bei dem der Tod zum Alltag gehört.
Amy Plum erschafft mit dieser Liebesgeschichte neue übernatürliche und geheimnisvolle Wesen, deren Aufgabe mich fasziniert. Ihre Kulisse –Paris, die Stadt der Liebe- ist atemberaubend schön beschrieben und schafft für die frisch Verliebten eine zauberhafte Atmosphäre. Am besten gefällt mir die Figur der Kate, da sie mir sehr ähnelt. Vincent ist natürlich in ihren Augen ein Märchenprinz, wirkt auf mich jedoch manchmal eine Spur zu perfekt. Sein Leben als Revenant wird auch immer von einem Hauch Melancholie begleitet, was mich beim Lesen ab und zu gestört hat, aber bei seinem Schicksal nicht zu verübeln ist. Dennoch konnte ich es kaum erwarten, dass endlich der zweite Teil der Reihe erscheint.