Rezension

Schwacher Abschluss.

Amor-Trilogie 03: Requiem - Lauren Oliver

Amor-Trilogie 03: Requiem
von Lauren Oliver

Bewertet mit 3 Sternen

Zwei Mädchen, früher einmal die besten Freundinnen, stehen nun auf zwei völlig unterschiedlichen Seiten.
Während Hana Tate die Vorzüge ihres geheilten, geordneten Lebens genießt und voller Vorfreude auf ihre Zukunft mit ihrem Partner, dem neuen Bürgermeister von Portland Fred Hargrove blickt, hat Lena Haloway in der Wildnis nicht viel zu lachen. Nachdem ihre große Liebe Alex ist wieder aufgetaucht ist, steht sie zwischen zwei Jungs, doch Alex will nichts mehr von ihr wissen..

"Requiem" ist der dritte und letzte Band von Lauren Olivers Amor Trilogie, in der die Liebe eine Krankheit ist und es ein Heilmittel dagegen gibt.
Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Lena und ihrer ehemals besten Freundin Hana aus den jeweiligen Ich-Perspektiven erzählt. Während es mir bei anderen Büchern oft schwergefallen ist, zwei Ich-Perspektiven auseinander zu halten, hatte ich in "Requiem" damit überhaupt keine Probleme.

Mir hat es gut gefallen, dass sowohl Lena, als auch Hana erzählen durften, denn obwohl sie vor fast einem Jahr noch unzertrennlich waren, könnten ihre Leben jetzt nicht verschiedener sein. Hana hat sich dafür entschieden, dass Heilmittel zu nehmen und sich vor der Krankheit Liebe zu schützen. Nun wird sie bald die neue Mrs. Hargrove, die Frau des Bürgermeisters sein. Ihr Leben ist luxuriös und es mangelt ihr an nichts, doch je näher die Hochzeit rückt, desto mehr zweifelt Hana daran, dass das Heilmittel bei ihr vollständig gewirkt hat. Und auch Fred ist nicht so perfekt wie es auf den ersten Blick wirkt. Wirkliche Luxusprobleme im Vergleich zu denen, die Lena hat.

Denn der krasse Gegensatz zu Hanas Leben ist Lenas! Sie hat ein ungeheiltes Leben mit der Möglichkeit zu lieben einem geheilten, emotional abgestumpften Leben vorgezogen und lebt nun mit Invaliden und Rebellen in der Wildnis. Sowohl Nahrung, als auch Wasser sind knapp und Lena zieht gemeinsam mit ihrer Gruppe von einem Ort zum nächsten. Nachdem sie und Julian unversehrt aus New York zurückgekommen sind, steht sie nun zwischen zwei Jungs, denn auch der totgeglaubte Alex ist wieder aufgetaucht.

Dieses Liebesdreieck wurde nicht so ausgeschlachtet wie ich es vermutet habe, ganz im Gegensatz! Denn es sogar ziemlich weit in den Hintergrund gerückt, zu weit wie ich finde. Denn, dass Alex wieder da ist, hat man irgendwie nicht wirklich wahrgenommen. Lena war zwar ein wenig zerissen, einerseits liebt sie Julian, gibt aber im selben Satz immer zu, dass sie ihn nie so sehr lieben könnte, wie sie Alex liebt/geliebt hat. Aber wenn sie ihn so sehr liebt, warum hat sie dann nicht gekämpft? Auch, dass sie bei Julian geblieben ist, obwohl Alex wieder da ist, konnte ich nicht wirklich verstehen!

Neben dieser leicht komischen Liebesgeschichte, war es das Ende das mich am wenigsten begeistern konnte. Nachdem das ganze Buch eher ruhig war, wurde es zum Ende dann doch endlich mal so richtig spannend. Doch ein wirkliches Ende gab es nicht. Vielleicht wollte die Autorin damit die Fantasie ihrer Leser anregen, die sich die Zukunft ausmalen sollten, aber ich hätte lieber ein paar Seiten mehr gelesen um zu erfahren wie es mit Hana und Lena weitergeht, weil es sich ein wenig so anfühlt, als würde noch ein Folgeband auf den Leser warten. Auch die Liebesgeschichte hat für mich keinen wirklichen Schluss bekommen. Man kann sich zwar denken, für wen sich Lena entscheiden wird, aber eine klare Aussage hat mir definitiv gefehlt.

Fazit:
"Requiem" ist ein solider Abschluss für eine Reihe, die mir zwar gefallen hat, aber mich eben nicht absolut begeistern konnte. Auch mit dem letzten Band der Trilogie hatte ich so meine Probleme, denn mir hat es während den ersten zweihundert Seiten an Spannung gefehlt, weil einfach nichts passiert ist. Hana und Lena waren mir zwar sehr sympathisch, aber dadurch, dass die Sichten immer hin und her gesprungen sind, kam die Geschichte nicht so wirklich in Gang. Auch die Liebesgeschichte, von der ich nach Alex' überraschenden Auftauchen am Ende des letzten Bandes einfach mehr erwartet hatte, konnte mich nicht überzeugen, weil sie mir zu sehr im Hintergrund stand.
Deswegen gibt es gute drei Kleeblätter, weil sich das Buch trotz allem noch gut lesen ließ.