Rezension

Schwacher Anfang, starker Mittelteil und toller Ende

Serafina 01 - Das Königreich der Drachen - Rachel Hartman

Serafina 01 - Das Königreich der Drachen
von Rachel Hartman

Inhalt

Sie ist nichts weiter als eine Musimamsell am Königlichen Hof und Gorred. Zumindest versucht Fina das, allen weiß zu machen, denn sie hütet ein Geheimnis, das sie ihre Freiheit kosten könnte. Sie ist ein Halbdrache, ein verbotenes Wesen. Ihre Mutter war ein Drache und verliebte sich verbotener Weise in einen Menschen. Niemand durfe etwas von ihrer Schwngerschaft wissen, denn sie verstieß damit gegen das oberste Gesetz der Drachen. Und nun muss Fina ihr Geheimnis um jeden Preis schützen, doch dad ist alles andere als leicht. Vor allem, da der Besuch des höchsten Drachen ansteht, um den jahrelangen Friedensbeschluss zu kräftigen - wovon nicht jeder begeistert ist.

Doch nicht nur der hohe Besuch bringt Finas Leben durcheinander, auch ihre wachsende Zuneigung zu einem Mann, der ihr verboten ist, erschwert alles. Sie darf ihn nicht lieben, denn er ist einer anderen versprochen. Wie kann sie überhaupt an Liebe denken, wo ein abtrünniger Drache den Frieden gefährdet und ihr Geheimnis kurz davor ist, aufgedeckt zu werden...?

Meine Meinung

Noch eine Drachengeschichte?, habe ich gedacht, als ich Serafina das erste Mal gesehen habe. Das Cover hat mich magisch angezogen, aber ich dachte ebenfalls: "Kann da überhaupt noch etwas Neues erzählt werden?" Sehr schnell merkte ich: Es kann! Aber der Reihe nach.

Serafina - im Reich der Drachen ist keine leichte Lektüre, zumindest anfangs nicht. Wer glaubt, sich damit mal eben hinsetzen und ein bisschen lesen zu können, der irrt. Finas Welt ist wahnsinnig komplex und so viel, wie es zu erzählen gibt,so wenig wird erklärt. Die ersten 60 oder 70 Seiten sind ein Sprung ins kalte Wasser, man wird mit Fantasie-Begriffen bombadiert und versteht nicht, worum es eigentlich geht. Erst nach und nach, wenn man Fina besser kennen lernt, bekommt man auch mehr Zugang zu dem unglaublichen und sehr umfangreichen Worldbuilding.
Am Ende gibt es zwar ein Glossar und ein Namensregister, das versteht man jedoch nur im Kontext mit der Geschichte, da der eine fremde Begriff mit einem anderen erklärt wird. Es ist anfangs auch nicht leicht Begriffe wie Saar und Sarantraas unterscheiden zu können, man verwechselt viel.

Doch wenn man die anfängliche Hürde genommen hat und sich voll auf ganz auf Finas Welt und etwas verworrene Gefühls- und Gedankenwelt einlässt, ist es ein spannendes Buch voller interessanter Facetten. Die Figuren, zu Beginn noch recht unzugänglich, werden plastisch und real, der Plot ist spannend und emotional und die Welt einfach nur faszinierend. Auf jeder Seite gibt es etwas neues zu entdecken und zu lernen. Der Schreibstil kommt einem immer leichter vor und gegen Ende entwickelt sich die Geschichte zu einem richtigen Pageturner - mit einem sehr offenen Ende, das mich ungeduldig auf den zweiten Band warten lässt. Was jedoch auch daran liegt, das ich fürchte, viele wichtige Details längst vergessen zu haben, wenn Band 2 erst in einem Jahr erscheint.

Wer glaubt, mit Eragon und Firelight alles gelesen zu haben, was man über Drachen lesen muss, der irrt. Und wo ich Eragon zäh und langatmig fande, begeistert mich Serafina. Allein schon diese komplexe Welt lohnt es, einen Blick in das Buch zu werden, ganz zu schweigen von den Figuren. Allen voran Fina selbst, die mir richtig ans Herz gewachsen ist - trotz oder gerade wegen meiner anfänglichen Skepsis.

Fazit: spannend, emotional, magisch: absolut empfehlenswert!

5 von 5 Punkten

Cover 1 Punkt, Figuren 1 Punkt, Sprache 1 Punkt, Idee 1 Punkt, Plot 1 Punkt

~*~ cbj ~*~ 512 Seiten ~*~ ISBN: 978-3570152690 ~*~ Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag ~*~ 17,99€ ~*~ November 2012 ~*~