Schwacher Auftakt einer Reihe
Bewertet mit 2.5 Sternen
“Der Turm der toten Seelen” ist der Auftakt einer neuen Thriller Reihe um den jungen Ermittler Leo Junker. Durch Astrid Lindgren und Inga Lindström bekommt man von Schweden eher den Eindruck, dass dort eitler Sonnenschein herrscht. Schweden (und das sieht man den Krimis von Stieg Larsson) kann auch düster und trüb sein.
Mit seinem Protagonisten, Leo Junker, wird es eine Krimi/Thriller Reihe geben, die in Stockholm spielt. Leo Junker ist kein angenehmer Zeitgenosse. Er ist trinkt und ist drogenabhänhig. Durch eine missglückte Ermittlung, die ihn nach Gotland führte, ist er im Augenblick suspendiert. Leo Junker ist Ermittler im D.I. E (Dezernt für interne Ermittlungen).
Als in seinem Haus eine Frau ermordet auf gefunden wird, mischt er sich in die Ermittlungen ein.
Die Handlungen wird auf zwei Zeitebnen erzählt. Die eine führt den Leser in die Zeit, als Junker ein Jugendlich war und in den Triaden Stockholms gelebt hat. Als Leser erfährt man, die Umständen in den Junker groß wurde und die Freundschaft zu dem Geschwisterpaar Julia und John Grimberg. John genannt Grim ist ein Paradebeispiel, wie leicht man als Jugendlicher abrutschen kann, wenn das familiäre Umfeld nicht stimmt und er mehr Verantwortung übenehmen muss als andere Jugendliche.
Dieser Handlungsstrang, der im Verlauf sehr wichtig wird, zeigt wie Leo Junker als Mobbing Opfer selbst zum Mobber wird, das Opfer wird zum Täter und dessen Ausmaß.
Parallel erfährt man, wie Leo Junker in der Gegenwart sich auf Tätersuche begibt und dieser Teil (der in meinen Augen eine große Rolle spielt), wird eigentlich mehr oder weniger nebensächlich behandelt. Durch einen Unfall verlor Junker seinen ungeborenen Sohn und die Beziehung zu Sam zerbrach. Mich würde es reizen, ob die beiden noch eine Chance haben und sie wieder ein Paar werden, vielleicht handelt der Autor dies im 2. Band ab.
Das ganze Buch liest sich sehr, sehr schleppend. Der Trip in die Vergangenheit, egal wie wichtig ist es ist, nimmt viel zu Raum des Buchs ein und der eigentliche Teil kommt viel zu kurz.
Da ich selber schon zweimal in Stockholm war, konnte ich der erwähnten Hantverksgatan gedanklich folgen, so kannte ich die ein paar der erwähnten Tunnel Bana Stationen und das machte das Ganze doch wieder ein bisschen lesenswerter. Der Schreibstil ist eher düster und einfach gehalten.
Obwohl ich gerne Erstlingswerke lese, konnte dieses mich nur bedingt überzeugen. Daher gibt es von mir 2,5 von fünf Sternen.