Rezension

Schwaches Buch.

Das Ufer
von Richard Laymon

Bewertet mit 1.5 Sternen

Wo bleiben Spannung, Action und die Laymon-Effekte?

Leigh wurde vor neunzehn Jahren bei einer tödlichen Sommerromanze schwanger. Mittlerweile ist ihre Tochter achtzehn Jahre alt und das Leben der beiden scheint perfekt zu sein. Bis Deana von einem Wahnsinnigen verfolgt wird und sich auch Leigh in wachsender Gefahr befindet. Wäre da nicht Mace, ein Polizeibeamter, der ihr Sicherheit vermittelt, aber vielleicht doch nicht der ist, der er zu sein vorgibt…

Richard Laymon ist bekannt für spannende Thriller, die einem gerne das Blut in den Adern gefrieren lassen. Das Ufer sollte da keine Ausnahme machen, so denkt man, aber leider wird man enttäuscht. Immer wieder gibt es unstimmige und krasse Brüche in der Geschichte, die einem irgendwann den Spaß verderben. Das wäre vielleicht akzeptabel, wenn ein solcher Bruch zwischen zwei Kapitel stattfände, aber nicht innerhalb ein und desselben. Über weite Strecken passiert leider gar nichts in dem Buch und man langweilt sich. Es müsste doch endlich mal spannend werden! Aber es geht immer nur verworren um Deana und ihre neue Liebe, nachdem die alte getötet wurde. Und manchmal um Leighs Spitzenrestaurant, das einen irgendwann gar nicht mehr interessiert. Krasse Logikfehler scheinen so gar nicht zum eigentlich Horrormeister zu passen, aber er begeht sie, damit die Geschichte fortfahren kann. Plötzlich stehen Tote auch wieder auf, kommen zum Drohen und verschwinden dann irgendwie sofort wieder, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen, werden von der Polizei in Gewahrsam genommen und … Der Leser bleibt mit einem großen Fragezeichen im Kopf zurück. Selbst als es auf den letzten hundert Seiten so etwas wie spannend wird, ist das nur ein schwacher Trost und weitab von dem, was man von Laymonkennt und gewohnt ist. Sind hier mehrere Geschichten ineinander verwoben worden? Oder war das eine Rohfassung, die er nicht mehr nachbearbeitet hat? Leider eines der schlechtesten Bücher von ihm.

1,5/5