Rezension

Schweigt still die Nacht

Schweigt still die Nacht - Brenna Yovanoff

Schweigt still die Nacht
von Brenna Yovanoff

Bewertet mit 5 Sternen

Mackie Doyle ist auf den ersten Blick ein ganz normaler Teenager in der Kleinstadt Gentry. Sein Vater ist Pastor, seine Mutter Krankenschwester und seine ältere Schwester studiert an der Universität. Doch auf den zweiten Blick sind kleine Unterschiede erkennbar: Er geht nie in die Kirche oder auf geweihten Boden und er verträgt keinerlei Eisen. Die Unterschiede zu anderen Jugendlichen sind jedoch so geringfügig, dass sie niemandem außerhalb der Familie auffallen.

Er besucht zusammen mit seinem besten Freund Roswell die örtliche High-School. Eine ihrer Mitschülerinnen ist Tate, ein Mädchen, das bis dato nicht sonderlich auffiel, jetzt jedoch Gesprächsthema Nummer 1 in der Schule ist, denn ihre kleine Schwester ist gestorben und Tate führt ihr Leben weiter, als wäre nichts gewesen.

Mackie und Tate laufen sich in der Kleinstadt zwangsläufig immer wieder über den Weg und Tate scheint zu spüren, dass Mackie irgendwie anders ist, als gewöhnliche Menschen. Immer wieder versucht sie Mackie darauf anzusprechen, was passiert ist, aber dieser blockt aus Angst alles ab. Tate jedoch weiß: Das, was gestorben ist, war nicht ihre kleine Schwester Natalie, sondern etwas ganz anderes.

Mackie weiß genau, was passiert ist: Alle sieben Jahre stirbt ein kleines Kind in Gentry - dieses wurde jedoch vorher gegen einen Wechselbalg ausgetauscht. Was genau mit dem ursprünglichen Kind geschah, weiß er nicht, jedoch werden Wechselbälger selten alt - nur er ist eine Ausnahme, denn auch Mackie wurde vor 14 Jahren gegen den "echten" Malcolm Doyle ausgetauscht. Doch seine Zeit ist fast um - er ist älter geworden, als ein normaler Wechselbalg, doch er spürt, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt, dass sein Leben fast vorbei ist.

Da tritt "die Morrigan" an ihn heran und zeigt ihm einen Weg auf, wie er sein Leben erhalten kann - doch das hat seinen Preis. Von "der Morrigan" erfährt er auch, dass die kleine Natalie noch lebt und sich in der Gefangenschaft ihrer Schwester befindet, jedoch ihre Zeit fast um ist. Nun muss Mackie sich entscheiden, auf welcher Seite er steht, auf der der Menschen oder der seiner eigenen Art!

Ein schaurig-schönes Märchen! Der Plot ist ausgesprochen vielschichtig und detailreich angelegt worden und auch Protagonist Mackie fand ich ganz wunderbar dargestellt. Jederzeit konnte ich mit in seine Gedanken einfühlen und fand es wunderschön zu beobachten, wie er mit sich um seine Entscheidungen gerungen hat und wie er sich dadurch weiterentwickelte. Den Schreibstil kann ich nur als facettenreich und schaurig-düster beschreiben. Bei bestimmen Szenen war ich sehr froh, sie wirklich nur zu lesen und nicht direkt vor Ort zu sein, ich glaube ich wäre vor Angst gestorben! Es handelt sich hier um den Debütroman der Autorin und auf weitere Werke bin ich schon sehr gespannt.