Rezension

Schwer verdauliche Kost

Zertrennlich - Saskia Sarginson

Zertrennlich
von Saskia Sarginson

Bewertet mit 2.5 Sternen

Um ehrlich zu sein sagt der Klapptext genau das aus, was den Leser erwartet, dennoch verbirgt sich dahinter eine sehr schwer zu verdauende Kost, denn unter anderem handelt es um ein sehr brisantes und ernst zunehmendes Thema, welches durch die Modewelt in unserer Bevölkerung drastisch zunimmt - "Die Magersucht" 

 

Klapptext:

Eine bewegende und fesselnde Reise zu den dunklen Geheimnissen einer Kindheit, die aus einem unzertrennlichen Ganzen zwei Schwestern machte, die einander wie Fremde erscheinen. Ein flirrender Sommer an Englands Ostküste. Die Zwillingsschwestern Viola und Isolte sind durch duftende Kiefernwälder gestreift, haben auf nebelüberfluteten Lichtungen längst vergessene Sagengestalten beschworen und den scharfen, salzigen Wind des Meeres geatmet. Doch nun, fünfzehn Jahre später, scheinen die beiden nichts mehr gemein zu haben. Während Isolte sich mit verzweifelter Lebensfreude der Welt entgegenwirft, hungert Viola sich in den sicheren Tod. Während eine der Schwestern sich verbissen an ihre Ziele und Pläne klammert, wünscht die andere nichts sehnlicher, als sich aufzulösen und ihrer Vergangenheit zu entkommen. Welcher unaussprechliche Schrecken ist geschehen in jenem Sommer, als alles möglich schien und der das Erwachsenwerden zweier Zwillingsschwestern so unerbittlich bestimmt?

 

Meine Meinung:

Verspricht der Klapptext und auch die Informationen die man über diesen Roman erhält von einem sehr spannungsreichen und düsteren Verlauf, so war ich recht enttäuscht. Den die Spannung sucht man vergeblich, man findet nur einen Hauch von Drama und sehr viel Melancholie! Eigentlich finde ich dies nicht sehr schlimm, besonders, weil man an die Thematik und Hintergründe durch die Beschreibungen der Autorin Saskia Sarginson langsam und ausführlich herangeführt wird, dennoch wirkt die Handlung sehr emotionslos und den versprochenen Spannungsfaktor sucht man vergeblich. Dennoch finde ich es sehr gut verarbeitet, beinhaltet die Handlung auch ein schwerwiegendes Thema, welches in unserer Bevölkerung stetig wächst und auch zeigt es auf, was es mit dem Thema "Magersucht" und des daraus resultierenden zerfall des Betroffenen und dessen Familie mit sich bringt. 

Etwas enttäuschend fand ich dann den Schluss, ist er zwar passend gewählt zur Handlung, doch war er mir einfach zu offen gehalten.

 

Charaktere:

Isolde und Viola glichen sich einst nicht nur durch ihr Aussehen, sondern auch in allen Facetten ihres Daseins. Sie schienen unzertrennlich bis zu jenem Ereigniss das sich vor 15 Jahren in einer lauen Sommernacht abspielte! Nun merkt man wirklich nichts mehr von ihrer Gemeinsamkeit. Isolde steht selbstbewusst und voller Energie im Leben und kümmert sich sehr liebevoll um Viola. Viola, ihre Zwillingsschwester, ist das wirklich komplette Gegenteil von ihr, denn sie hat sich als Lebensaufgabe gesetzt " Unsichtbar und leicht wie eine Feder durchs Leben zu fliegen" und dies setzt sie im wahrsten Sinne des Wortes in die Tat um! 

 

Schreibstil:

Der Schreibstil von Saskia Sarginson ist sehr flüssig und gut nachvollziehbar bei dieser schweren Kost die sie beschreibt. Man kann sich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen, dennoch wollte der Funken zwischen mir und den Charakteren nicht wirklich überspringen. 

 

Fazit:

Vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch gegriffen, denn die Enttäuschung war am Schluss viel zu groß trotz Überzeugungsarbeit der Autorin. :(