Rezension

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Schwere Kost

Früchte des Zorns - John Steinbeck

Früchte des Zorns
von John Steinbeck

Absolut keine typische Rezi, da ich nicht weiß, was ich über das Buch schreiben soll. Bin quasi "erschlagen"....

Das Zerbrechen einer Familie, absolute Hilflosigkeit, Wut und Verzweiflung - all das gibt's in dem Buch zu Hauf. Für meine Reading Challenge war das mein Pulitzer Buch. Ich weiß gar nicht genau, was ich schreiben soll wenn ich ehrlich bin. Familie Joad macht sich auf den Weg nach Kalifornien, nachdem ihnen ihre Farm quasi weggenommen wurde. In Kalifornien soll es jede Menge Arbeit geben- versprechen zumindest Handzettel. Es scheint so, als ob das halbe Land Richtung Kalifornien will und alle die Strapazen auf sich nehmen. Unterwegs sterben der Großvater und die Großmutter und das Elend wird immer größer. Arbeit gibt es kaum, Lohn gibt es auch kaum..die Familie zerbricht unter den Strapazen mehr und mehr, Tom Joad begeht Totschlag, die Familie - und nahezu alle anderen - müssen hungern. Das Ende hat mich nahezu erschlagen. Die Tochter erleidet eine Totgeburt und weil anhaltender Regen droht die Hütte unter Wasser zu setzen wird sie mit den zwei kleineren Kids in eine Scheune gebracht. Dort gibt sie einem kurz vor dem Hungertod stehenden Mann die Brust.

Sprachlich nicht gerade einfach, Szenen die das allgemeine Treiben darstellen sind ohne Anführungszeichen - ziemlich gewöhnungsbedürftig. Ansonsten ist das Buch eben sprachlich an sich zwar einfach (es sind auch einfache Leute) aber trotzdem nicht einfach zu lesen. Zum Teil sicherlich weil sich die Sprache einfach mittlerweile geändert hat, andererseits aber weil Steinbeck es versteht zu schreiben - die Figuren, Wortspiele und Beschreibungen sind grandios - aber total ungewohnt...ob ich das Buch empfehlen kann? Keine Ahnung. Kommt darauf an, wie sehr sich jemand auf so viel (literarisch hochwertige möchte ich es nennen) Verzweiflung einlassen möchte...