Rezension

Schweres Thema mit gewöhnungsbedürftigem Schreibstil

Raum - Emma Donoghue

Raum
von Emma Donoghue

Inhalt:
Für Jack ist Raum die ganze Welt. Dort essen, spielen und schlafen er und seine Ma. Und dort versteckt sie ihn im Schrank, wenn Old Nick kommt ? »Raum« trifft mitten ins Herz und wurde in den USA über Nacht zum Bestseller.

Auch seinen fünften Geburtstag feiert Jack in Raum. Raum hat eine immer verschlossene Tür, ein  Oberlicht und ist 12 Quadratmeter groß. Dort lebt der Kleine mit seiner Mutter. Dort wurde er auch  geboren. Jack liebt es fernzusehen, denn da sieht er seine »Freunde«, die Cartoonfiguren. Aber er weiß, dass die Dinge hinter der Mattscheibe nicht echt sind ? echt sind nur Ma, er und die Dinge in Raum. Bis der Tag kommt, an dem Ma ihm erklärt, dass es doch eine Welt da draußen gibt und dass sie versuchen müssen, aus Raum zu fliehen ?

Meine Meinung:
Die Thematik des Buches ist wirklich nichts, was man auf die leichte Schulter nimmt. Das Buch ist aus der Sicht eines fünfjährigen geschrieben, der immer nur in einem Raum mit seiner Mutter gelebt hat und dort festgehalten wird. Zu Beginn denkt er, dass es nur diesen Raum und sonst nichts auf der Welt gibt.

Die Schreibweise ist recht anstrengend, da Jack viele grammatikalische Fehler macht und Gegenstände quasi als Personen wahrnimmt und auch so über die Gegenstände spricht. Am Anfang ist man deshalb sehr verwirrt und kommt schlecht in die Geschichte rein. Ich fand eigentlich gut, dass die Schreibweise nach und nach besser wird, aber es ist eigentlich nicht realistisch, dass Jack so schnell lernt richtig zu sprechen. Irgendwie seh ich das nach dem Motto "Ganz oder gar nicht" - da hat die Autorin einfach nicht den besten Weg gewählt.

Die Geschichte an sich ist wirklich sehr erschreckend und manchmal möchte man Jack schütteln und ihm alles in seinen kleinen Kopf hämmern. Ich wollte mich auch gar nicht so gern in seine Lage versetzen, weil ich glaube, dass man sich so eine Situation auch einfach nicht vorstellen kann und will. Deshalb liest man diese Geschichte irgendwie distanziert und hält sich etwas fern. Interessanter hätte ich glaube ich die Sicht der Mutter empfunden. Ich glaube das hätte der Geschichte noch eine andere Richtung gegeben. Eine Abwechselung der Sicht von beiden hätte ich noch besser gefunden.

Das sind aber alles Kleinigkeiten, die ich bemängle. Insgesamt ist das Buch einfach sehr erschreckend und ich hoffe, dass dieses Schicksal niemals jemand erleiden muss. Es öffnet einem allerdings die Augen, was man alles hat und dass man vorallem zufriedener sein sollte, mit dem was man hat :)

Fazit: Ein Buch mit einem schweren Thema über Freiheitsberaubung und Missbrauch. Es ist beklemmend und man ist schockiert über diese Geschichte. Wenig mutmachend, aber Augen öffnend. 4 Sterne!

Kommentare

Idi88 kommentierte am 29. August 2014 um 17:36

Danke für die tolle Rezi. Das Buch kommt auf meine Wunschliste. :)