Rezension

Schwert und Lilie

Schwert und Lilie - Marion Henneberg

Schwert und Lilie
von Marion Henneberg

Bewertet mit 4 Sternen

Im Jahre 1265 wird auf betreiben des Abtes zu Fulda, die Burg von Wartenberg erobert und zerstört. Lukardis und ihre Familie verlieren dadurch nicht nur ihr Heim sondern auch ihr Vermögen. Für Lukardis bedeutet dies, sie muss die Ehe mit einem Mann eingehen den sie nicht liebt und nicht will, aber sie hat keine Wahl. So wird sie die Frau von Hermann von Ebersberg und zieht auf die Ebersburg. Ihr Leben wird zu einem Alptraum. Erst nach Jahren kann sie sich daraus befreien. Die ungewöhnliche Freundschaft zu einer Kaufmannsfrau Hilda und die Begegnung mit dem jungen Ritter Raban von Elfershausen tragen dazu bei.

Der Roman von Marion Henneberg „Schwert und Lilie“ lässt sich leicht und locker lesen. Dies ist bereits ihr vierter, historischer Roman und wieder einmal schafft sie es scheinbar mühelos den Leser in eine vergangene Zeit mitzunehmen.

Mit der Protagonistin Lukardis  kann der Leser schnell mit fiebern und bangen. Sie wirkt sympathisch und nett, aber manchmal auch ein bisschen unbeholfen. Zu Beginn der Geschichte ist sie aber auch noch ein ganz junges Mädchen. Sie muss viel erdulden bis aus ihr eine selbstbewusste junge Frau wird. Der Leser begleitet sie auf diesem Weg. Der Charakter der Lukardis ist zwar fiktiv, die Geschichte aber rund um die Ereignisse der Ebersburg und um den Abt von Fulda Bertho II. ist historisch belegt. So wie die Autorin die Ereignisse hier schildert, könnten sie sich durchaus zugetragen haben. Sie wirken jedenfalls glaubwürdig und authentisch. Geschickt hat es Frau Henneberg geschafft Fiktion und Wahrheit hier miteinander zu verbinden und so zu vermischen, dass eine lebhafte Geschichte aus dem 13.Jahrhundert entstanden ist. Mit Höhen und Tiefen und mit Protagonisten die einige Intrigen zu durchstehen hatten. Mit Hilda, der Kaufmannsgattin wurde Lukardis ein Charakter an die Seite gestellt, die ihr hilft den richtigen Weg zu finden. Auch wird durch die Verbindung zu Hilda klar, wie wichtig gerade Freundschaften in Krisenzeiten sind.

Raban von Elfershausen ist hier der strahlende Held und sorgt mit seinen blauen Augen für die nötige Romantik. Denn auch eine Liebesgeschichte gibt es hier. Es macht einfach Spaß zu sehen wie er und Lukardis sich kennenlernen und wie sie umeinander schleichen. Bei aller Leichtigkeit wird aber trotzdem deutlich wie schwer es gerade für eine Frau in dieser Zeit war sich zu behaupten. Henneberg schildert dies in anschaulichen Worten.

Dieser historische Roman startet gleich mit einem Personenregister in welchem die historischen Protagonisten gekennzeichnet sind. Der Prolog versetzt den Leser unmittelbar auf die Wartburg und schmeißt ihn sozusagen mitten in das Geschehen. Ein Epilog lässt die Geschichte dann am Ende sanft ausklingen und ein Nachwort der Autorin erklärt ausführlich Fiktion und Wahrheit.

„Schwert und Lilie“ ist ein historischer Roman, der den Leser mitnimmt auf Burgen und in Dörfer des 13.Jahrhunderts. Von Freundschaft und Vertrauen ist die Rede, von Verrat und Betrug. Auch die Liebe hat hier ihren Platz gefunden. Die Geschichte liest sich locker und flüssig und sorgt so für angenehme Lesestunden.