Rezension

Schwesterlein, komm stirb mit mir

Schwesterlein, komm stirb mit mir - Karen Sander

Schwesterlein, komm stirb mit mir
von Karen Sander

Bewertet mit 3 Sternen

Karen Sander schafft mit diesem Roman den Auftakt zu einer Reihe um die Psychologin Liz Montario und den Kommissar Georg Stadler, der zwar durchaus gut zu lesen ist, aber auch noch einige Schwachpunkte aufweist.

Vom Schreibstil her ist das Buch auf jeden Fall sehr gut gelungen, liest es sich ehrlich sehr schnell weg, hat eher kurze Kapitel, welche das Tempo gefühlt ein wenig beschleunigen und sich daher auch gut eignen, wenn man mal nicht so viel Zeit hat. Jedoch ist es leider so, dass die Handlung und die Charaktere in meinen Augen bisher noch ein wenig schwächeln.

Zunächst zu den Charakteren. Bei Liz und Georg ist es zwar so, dass sie beide durchaus zwei sympathische Charaktere sind, über die man schon so einiges erfährt, wenn vielleicht auch noch nicht alles, das man gern wüsste, aber das ist schließlich zu erwarten, handelt es sich ja um eine Reihe. Etwas schade fand ich in diesem Punkt aber, dass die beiden so extrem klischeebehaftet sind. Sie die typische Psychologin, die unter anderem Psychologin geworden ist, da es ein Geheimnis in diesem Bereich aus ihrer Vergangenheit gibt und der Kommissar, ist ein Macho. Etwas zu sehr stilisiert in meinen Augen, da könnte auch einmal etwas Neues kommen, denn das jeder Psychologe unbedingt traumatische Erfahrungen oder ähnliches in seiner Kindheit gehabt haben muss, ist doch etwas langweilig auf Dauer.

Dazu kommt dann noch, dass die Handlung zwar zunächst noch durchaus spannend ist, man neugierig wird, warum der Mörder es gerade auf diese Sorte Opfer abgesehen hat, wo das Motiv liegen könnte und auch, warum Liz die anonymen Drohbriefe bekommt, aber dann sehr schnell an Spannung abnimmt. Es ist einfach viel zu schnell, viel zu leicht den Täter zu entlarven, da einfach zu viele Hinweise darauf deuten. Daher ist es mit dem Miträtseln schnell vorbei, die Spannung erlahmt immer mehr und teils fragt man sich auch, wie die Ermittler auf diesen Punkt noch nicht kommen konnten, dass doch eigentlich alles so glasklar ist.

Allgemein ein Thriller, den man gut lesen kann, der aber durchaus etwas mehr verspricht, als er halten kann. Nimmt man ihn als Lektüre für Zwischendurch, ist er auf jeden Fall sehr gut geeignet, aber man sollte keinen Thriller erwarten, der einen extrem fesselt oder mit besonderen Aspekten aufwarten kann, denn er ist eher durchschnittlich, mit einem etwas zu leichten Fall, aber, wenn auch stereotypischen, dennoch sympathischen Charakteren.