Rezension

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schwierig zu beurteilen!

Saphirtränen - Jennifer Jäger

Saphirtränen
von Jennifer Jäger

Bewertet mit 2 Sternen

(Die Rezension bezieht sich auf die Komplettausgabe als Taschenbuch)

Gerade schlug ich das Buch zu und musterte gedankenverloren das wunderschöne Cover.

Ganz am Anfang, keine 50 Seiten nach dem Aufschlagen, entschied ich mich bereits für einen von fünf Sternen in der Bewertung.
Nun vergebe ich zwei Sterne. Warum?

Ich war neugierig, wie sich Jennies Schreibstil weiterentwickelt hat und was aus ihren Schwächen wurde.
Noch immer finde ich viele Logikfehler und einige Charaktere sind, wie schon in „Melodie der Finsternis“, sehr formlos und leer. Dennoch sind ein paar Dinge von Niamh hängen geblieben. Was ihr bei „MdF“ gar nicht gelang.

Sehr oft stach Jennies alte Schwäche heraus – Wortwiederholungen. Manchmal machte mich das wirklich wahnsinnig. Dass mit Adjektiven um sich geworfen wird als gäbe es drei zum Preis von einem, fand ich auch sehr überflüssig.

 

Von einem Buch, das man als Indieautor selbst auf den Markt bringt, erwarte ich mehr. Wie schon in anderen Rezensionen erwähnt wurde, die ganze Geschichte ist oberflächlich und lässt nur an wenigen Stellen (Beispielsweise die wundervolle Szene mit der „Nixe! Die Jennie wirklich hervorragend geschrieben hat … bis zu dem Augenblick, in dem die mangelnde Logik wieder um sich greift. Dennoch, ich empfand es als die beste Szene im gesamten Buch! Man spürt die Liebe zu den Worten an dieser Stelle sehr.) zu, dass der Leser wirklich in die Geschichte eintauchen kann.
Hin und wieder stören auch Worte wie „bescheuert“ oder „fremdgehen“ und andere, die meines Erachtens nach absolut nicht zum eigentlichen Stil der Geschichte passten und mich oft aus dem Lesefluss brachten.
Ich habe vieles zu meckern, ohne Zweifel. Dieses Buch ist alles andere als vollkommen. Es tauchen derart viele Fehler auf, dass es sich eher wie ein „Just-for-fun“-Buch auf einer Plattform liest, als ein echtes, gedrucktes, für das ich nicht wenig Geld hingeblättert habe.
Wie bereits erwähnt, von einem Buch, dass ich online wirklich überall kaufen kann und Jennies Fans so viel Positives drüber schreiben, erwarte ich mehr. Sehr viel mehr.

Und obwohl mich wirklich sehr viel daran stört, kann ich nicht nur einen Stern geben. Denn jetzt, wo ich es beendet habe, schwingen die Stimmungen nach und das Buch wirkt auf mich. Es hinterlässt seine Spuren in meinen Gedanken und irgendetwas davon berührt mich. Auch wenn ich einfach nicht erklären kann, was es ist.
Mich stört das Ende nicht, oder die Frage (ACHTUNG SPOILER!!!!) , die sich einige stellen: Was ist aus Edan geworden? Ich denke mir meinen Teil dazu und fantasiere mir alles so zu recht, wie ich es für mich als richtig empfinde.
Es gibt Stellen, die ich ausgebaut, anders formuliert, deutlicher dargestellt oder ganz weggelassen hätte. Dennoch ist es wie es ist und es ist ganz okay so.

Nur ein paar Tipps am Rande:
Mehr Beta-Leser!!! Ein gründliches Lektorat!
Und die Sache mit den Gedankengängen: Ich würde sie nicht in Anführungsstrichelchen setzen. Sie sollte wohl eher die Kursivschrift dazu verwenden, Gedanken "auszusprechen", denn oft verwirrte es mich und ich wusste nicht, was nun gedacht oder von wem laut geäußert wurde.
Und, meiner persönlichen Meinung nach, Finger weg von der Liebe. Auch wenn es hart klingen mag, ich glaube einfach, es liegt ihr nicht. Bis dato hat mich keine ihrer „Schnulzen“ überzeugt. Meist empfand ich sie als überflüssig oder nervig.