Rezension

Schwieriges Thema realitätsnah präsentiert

Unsere Tage am Ende des Sees - Linda Winterberg

Unsere Tage am Ende des Sees
von Linda Winterberg

Bewertet mit 5 Sternen

Eine emotionale Mutter-und Tochterbeziehung

Als Hannas Vater die Familie verlässt, um mit einer neuen Frau zu leben, bricht für ihre Mutter die Welt zusammen.
 Er war und ist ihre große Liebe, ein Leben ohne ihn ist für sie nicht vorstellbar.
 Aus Verzweiflung sucht sie Zuflucht im Alkohol und merkt dabei nicht, dass sie immer mehr in eine Abhängigkeit hineingerät.
 Die 16-jährige Hanna ist völlig überfordert mit dieser Situation. Sie möchte ihrer Mutter helfen,der schwierige Alltag bringt sie aber mehr und mehr an ihre Grenzen.
 Der einzige Lichtblick in ihrem Leben ist Alex, ihre erste Liebe, mit dem sie einen romantischen und glücklichen Sommer erlebt. 
Nach einem weiteren Absturz ihrer Mutter, trifft Hanna eine folgenschwere Entscheidung.
Mit der Unterstützung ihres Vaters und ihres Onkels beginnt sie ein neues Leben in Hamburg.
 Nach 25 Jahren absoluter Funkstille ruft ihre Mutter plötzlich bei ihr an. 
Gibt es eine zweite Chance für die beiden Frauen?

 Meine Meinung:

 Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, zum einen im Jahre 1990, zum anderen im Jahre 2016.
 In der Gegenwart hat Hanna gerade ihren Ehemann durch einen Autounfall verloren, ihre Tochter ist zu einem Auslandsaufenthalt nach Amerika geflogen, Hanna ist mit ihrer Trauer alleine. 
Da erreicht sie der Anruf ihrer Mutter und sie macht sich auf den Weg in ihr Heimatdorf.

 Nun wechselt die Geschichte mit jedem Kapitel zwischen den verschiedenen Zeiten. 
In der Vergangenheit wird mit schonungsloser Offenheit die Alkoholsucht der Mutter und die Reaktionen der Gesellschaft hierauf, thematisiert.
 Hannas ständiger Konflikt zwischen der Liebe zu ihrer Mutter und der Bewältigung des Alltags, werden eindringlich dargestellt. Außerdem beschreibt die Autorin die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Hanna und Alex -ihr einziger Lichtblick in einer schwierigen Zeit- sehr gefühlvoll.
 In der Gegenwart stehen die Annäherung und die Aufarbeitung der Vergangenheit zwischen den beiden Frauen im Mittelpunkt.

 Fazit:

Ein großes Problemthema , die Alkoholsucht der Mutter, sowie die Beziehung zu ihrer Tochter standen im Mittelpunkt dieser Geschichte. 
Zwar zog sich die Liebesbeziehung von Hanna wie ein roter Faden durch das Buch, dennoch blieb sie immer im Hintergrund.
 Obwohl es sicherlich keine leichte Kost war, habe ich das Buch sehr gerne gelesen und spreche eine Leseempfehlung aus.