Rezension

Schwimmen - Nicola Keegan

Schwimmen
von Nicola Keegan

~~Boo, Mena, Phil oder Pip - Philomena hat eine Menge Namen und keinen leichten Stand: Ins Haus eines Fledermausforschers hineingeboren zu werden ist das eine. Dort inmitten einer exzentrischen Familie aufzuwachsen? Eine ganz andere Geschichte. Als das Schicksal noch dazu zweimal über diesen ungewöhnlichen Haushalt hereinbricht und die Mutter sich mit einer Trauerdiät aus M & Ms und Krimis dauerhaft ins Bett verkriecht, gehen auch Philomena allmählich die Gründe aus, nicht völlig abzutauchen. Im 50-Meter-Becken des Schulschwimmbads findet sie eine neue Welt. Und sie beginnt eine bemerkenswerte Karriere, die sie, zunächst an der Liebe vorbei, zu olympischem Gold und bis an den Rand der Verzweiflung führen wird. Doch auch von dort gibt es einen Weg zurück.

Die Autorin läßt die Hauptprotagonistin Philomena quasi selbst erzählen.
Sie erzählt ihr Leben in ihrer Familie, ihren Sport, das Schwimmen, für den sie lebt und über die Schicksale die sie erlebt.
Die "Ich"-Form ermöglichst es dem Leser sich sehr gut in die Gefühle von Philomena hineinzuversetzen.

Gewöhnungsbedürftig ist, daß die wörtliche Rede nicht wie üblich in Gänsefüßchen gesetzt ist, sondern kursiv geschrieben wird und es auch sehr oft nur gedachte Dialoge und Monologe sind. Aber im Laufe des Buches stört es dann nicht mehr und man weiß dann, ob da gerade gesprochen oder gedacht wird und von wem.

Im Allgemeinen ist es ein Roman in den sich der Leser erst hineindenken muss. Die Mitte ist richtig gut zu lesen, man auch die Gefühle und Gedanken der Charaktere sehr gut nachvollziehen und leidet gewissermaßen mit. Aber zum Schluss hin flaut das Buch leider wieder gewaltig ab.
Ich finde das Ende wird sehr schnell erzählt und kommt daher für mich auch sehr abrupt. Dadurch habe ich das Buch auch etwas unbefriedigt zugeklappt.

 Die Idee zur Story und die sehr sympathische, witzige, teilweise sarkastische Philomena haben es doch zu einer guten, lesenwerten Lektüre gemacht.