Rezension

Seelefreunde

Lady Midnight
von Cassandra Clare

Bewertet mit 4 Sternen

Das Institut in Los Angeles ist in diesem Sommer ein eher ruhiger Ort. Fünf Jahre nach dem Tod ihrer Eltern sucht Emma Carstairs immer noch nach den Mördern ihrer Eltern. Ihr Seelenfreund Julian weilt in England und so verbringt sie viel Zeit mit Cristina, die aus Mexico ans Institut kam. Eines Abend bekommen die Beiden einen Hinweis, nach dem sie eigentlich nicht suchen sollten. Ein Leichenfund wird angekündigt. Fast schon natürlich, dass kein Verbot Emma stoppen kann, wenn auch nur der Hauch einer Möglichkeit besteht, etwas über den Tod an ihren Eltern zu erfahren. Und tatsächlich scheint gerade dieser Tote etwas an sich zu haben, was Emma weiterhelfen könnte.

 

Wieder einmal erfreut Cassandra Clare ihre Leser mit einem Abenteuer der Schattenjäger. Diesmal  bildet das Institut in Los Angeles den Schauplatz. Als Ausgangspunkt für die Geheimnisse, die den Tod von Emmas Eltern umgeben, aber auch eine Hommage an die Familie, die für Julian das Wichtigste ist. Julian, Emmas Seelenfreund, der viel zu früh erwachsen werden musste. Nachdem sie auch den Vater verloren hatten, musste und wollte er dafür sorgen, dass die verbleibenden Geschwister im Schutze des Instituts zusammen groß werden konnten. Doch nun scheint das Leben und auch die tiefe Freundschaft von Emma und Julian an einem Wendepunkt angekommen zu sein.

 

Packend werden verschiedene Handlungsstränge verknüpft. Warum werden gerade jetzt so viele Menschen oder Schattenweltler umgebracht? Wer ist ein Verbündeter bei der Aufklärung der Verbrechen? Und wer legt den Jugendlichen Steine in den Weg? Und über allem weht ein Hauch von bittersüßer tragischer Liebe. Doch nicht nur dramatische Ereignisse fordern die Leser emotional, auch freudige Themen versüßen die Lektüre. Bei einem ersten Band einer vermutlich dreiteiligen Reihe müssen natürlich ein paar Fragen offen bleiben und es gibt ein paar Ansätze, die neugierig machen, wie es mit den „Dunklen Mächten“ weitergeht. Aber wie bei Cassandra Clare schon fast gewohnt und fast erwartet, hat man hier einen ausgesprochen lesenswerten und berührenden Start, der noch einiges erwarten lässt.