Rezension

"Seelenblau" = "Seelenbuch"

Seelenblau - Manu Brandt

Seelenblau
von Manu Brandt

"Seelenblau" ist ein "Seelenbuch", ein Buch, das die Sinne und Seele berührt und dafür sorgte, dass ich ruhiger und ausgeglichener wurde.

Manuela Brandt wartet in ihrem Debüt mit einer Geschichte auf, die indianische Traditionen und Weisheiten mit der Sinnsuche unser heutigen unruhigen Zeit verwebt.

Das Leben der 20jährigen Protagonistin Mia ist schon bestimmt: Die gleich bleibende stressige Arbeit, eine Hochzeit im Sommer, Traumhaus und Kinder. Diese Stabilität gibt Mia Sicherheit, füllt sie aber nicht aus, was sie vor der Hochzeit immer unruhiger und angespannter werden lässt. Ihre Kollegin und beste Freundin Lisa schnappt sie sich und fliegt mit ihr gemeinsam in den Urlaub nach Kanada in ein abgelegenes indianisches Dorf, in dem sie nicht nur deren Traditionen und Weisheiten kennen lernt und zunehmend überdenkt, sondern auch Jace.

Anfangs wusste ich nicht so recht, ob ich mich auf die Geschichte einlassen kann, wurde aber zunehmend in ihren Sog gezogen.

Die Geschichte ist aus Mias Perspektive, leicht verständlich, flüssig und wahnsinnig bildhaft geschrieben. Gerade bei der wunderschönen Landschaft, die Manuela Brandt beschreibt, ist dies ein Genuss.

Sehr gut gefallen haben mir auch die indianischen Weisheiten, die den Beginn eines jeden Kapitels zieren.

Am Ende ist mir die Geschichte aber ein wenig zu unnachvollziehbar und klischeehaft geraten. Auch wirft die Autorin hier eine Symbolik ein, die an dieser Stelle zu willkürlich wirkt, weil sie an keiner anderen Stelle des Buches bisher Platz gefunden hatte.