Rezension

Sehr aktueller Roman

Nussschale - Ian McEwan

Nussschale
von Ian McEwan

Bewertet mit 4 Sternen

Nussschale zeichnet sich durch seine besondere Erzählperspektive aus: der Roman wird aus der Sicht eines 9 Monate alten Fötus erzählt, welches mitbekommt, wie die Mutter einen Mord plant.

Das Buch zieht sich am Ende ein bisschen, es wirkt langatmig und die Charaktere verlieren das anfängliche Interesse des Lesers, was auch mit den unterschiedlichen Genres zusammenhängen kann. Doch warum diese Geschichte vor allem beeindrucken kann, liegt an der Aktualität, dem Witz, und der Gesellschaftsanalyse.

McEwan spricht über die Bewusstseinsformierung, wie es um unsere Welt bestellt ist, über Mutter-Kind und Vater-Kind-Beziehungen, über Trägheit, die Geschlechter, über Identitäten, unsere Vergangenheit und Zukunft, über Befreiung und Wahrheit und, und, und.

Ich bin kein Fan von Krimigeschichten und in diesem Fall auch nicht von den Hauptprotagonisten, trotzdem würde ich dieses Buch irgendwann noch einmal lesen.