Rezension

Sehr aufwühlendes Buch

Wundergirl
von Meike Cuddeford

Bewertet mit 4 Sternen

Schonungslos offener Roman

Inhalt: 

Die 25-jährige Minna hat nach einem Bachelor Abschluss ihr Studium abgebrochen. Ihren Lebensunterhalt lässt sie sich von verschiedenen Männern finanzieren, denen sie ihren Körper verkauft.
 Ihre Mutter hatte sich für Ihre Tochter ein besseres Leben gewünscht und ist immer noch der Meinung, dass diese ihr Studium fortsetzt. 
In Minnas Leben gab es mit zwölf Jahren einen Bruch, der ihre weitere Zukunft stark beeinflusste.
 Ihr Vater verließ die Familie für eine andere Frau, mit der er nach einiger Zeit nach Spanien umzog. Die Familie musste daraufhin in eine kleinere Wohnung umziehen und die Mutter war zum großen Teil für den Lebensunterhalt zuständig. 
Dadurch waren Minna und ihr jüngerer Bruder Sören zeitweise sich selbst überlassen. Diese Tatsache machte sich der Nachbar und Hausmeister zunutze,der angeblich Minnas Hausaufgaben beaufsichtigte, in Wirklichkeit aber das Mädchen sexuell missbrauchte. 
Erst als die Mutter einen anderen Mann kennenlernt und die Familie in ein schönes Haus umzieht, entkommt sie ihrem Peiniger. Doch die Narben beeinflussen ihr weiteres Leben.
 Als plötzlich die Frau des Hausmeisters ermordet wird, kehrt die Vergangenheit zurück.

 Meine Meinung: 
Mit diesem Buch hat sich die Autorin in schonungsloser Offenheit einem Tabuthema gewidmet,wofür ich ihr meinen höchsten Respekt zolle.
 Das Thema sexueller Missbrauch ist mit Sicherheit verbreiteter, als man denkt. Jedoch wird es immer noch von der Gesellschaft totgeschwiegen, weil die Opfer aus Scham nicht in der Lage sind, darüber zu sprechen. 
Das Buch verlangt ein hohes Maß an Konzentration, was zum einen an den Beschreibungen liegt, die mir oft das Blut in den Adern gefrieren ließen.
 Der zweite Punkt sind die ständigen Zeitwechsel , welche mich manchmal etwas verwirrten.
 Der kriminalistische Teil, es gibt noch einen zweiten Mord , bildet in diesem Buch nur die Rahmenhandlung. Im Mittelpunkt steht eindeutig Minnas Geschichte.
 Die Beschreibung der Protagonisten fand ich sehr gelungen, ich hatte von jedem klare Bilder im Kopf.

 Fazit: 

Ein sehr bewegender Roman, der noch einige Zeit nachwirkt. Lediglich der Schluss war in meinen Augen ein kleines bisschen unglaubwürdig.
 Daher nur vier von fünf Sternen.