Rezension

Sehr authentisch, aber hoffentlich nicht die Zukunft!

Schwabendoomsday - Sven Schmidt

Schwabendoomsday
von Sven Schmidt

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Bald werde ich Kaiser von Deutschland sein.
Maximilian liebte diesen Gedanken. Er war irgendwie befreiend. Jahrzehntelange Vorbereitungen näherten sich ihrem krönenden Abschluss, wobei die Betonung auf ‚krönend’ lag. Jahre der harten Arbeit, riskanten Investitionen und der nagenden Angst: Sie lagen jetzt hinter ihm. Maximilian schmunzelte zufrieden. Er war mit sich und der Welt im Reinen.

Zwei Tage später explodierte in der Stuttgarter Innenstadt eine gewaltige Bombe. Medien berichteten, dass das Islamische Sonnenreich dafür verantwortlich war. Doch verrückt klingende Briefe eines Professors, der bei dem Anschlag ebenfalls ums Leben gekommen war, könnten eine Verbindung zu Maximilian herstellen.
Maximilian musste diese Briefe unbedingt bekommen, bevor jemand herausfinden konnte, dass die Bombe nur wegen des Professors in Stuttgart explodiert war.

Meine Meinung:
Die Idee klingt sehr abwegig. Wer will in die Kaiserzeit zurück? Sicherlich denkt dabei jeder an die tollen Kleider, die faszinierenden Schlösser, die Etikette usw. Aber diese war eben nur dem Adel vorenthalten! Ich fragte mich, wie eine Kaiser mit der und in der Moderne funktionieren sollte.

Das Buch wird aus Sicht verschiedener Personen beschrieben, mal kurz vor der Explosion und wer es überlebt - während und nach der Explosion. Außerdem kommen immer wieder zeitgeschichtliche Rückblenden aus dem 17., 18., .... 21.Jahrhundert. Die Geschichte spielt im Jahr 2020, womit die Terrorereignisse 2011, 2016 usw. eben auch in der Vergangenheit liegen.

Am besten gefiel mit das Buch zu Beginn, als von vielen Personen der Alltag VOR der Explosion geschildert wurde und man nach und nach die Zusammenhänge der einzelnen Personen sah. Die Explosion selber fand ich sehr authentisch beschrieben und sie kann einen echt Angst machen. Die Zeit NACH der Explosion war sehr langatmig und gespickt mit dem wissenschaftlichen Details des getöteten Professors, denen ich nicht folgen konnte oder wahrscheinlich nicht wollte.

Der "Kaiser" selber kommt äußerst selten vor und gerät bei den überschlagenden Ereignissen fast in Vergessenheit. Ich denke in Teil 2 wird er wichtiger werden.

Die für mich wichtigsten Hauptprotagonisten Ali und Pia möchte ich sehr gerne, die beiden kommen äußerst sympathisch herüber und geraten unabsichtlich in die Schlusslinie des Kaisers.

Der Schreibstil gefiel mir sehr gut, da es sich flüssig und meist leicht lesen lies.

Fazit:
Ein gelungener Thriller, mit einem Hauch Alterturm, der leider durchaus vorstellbar ist und somit sehr erschreckend!
Der Schluss war mit etwas zu sehr in die Länge gezogen, deshalb nur 4 von 5 Sternen.
Allerdings bin ich sehr auf Teil 2 gespannt und auf das neue Kaiserzeitalter!