Rezension

Sehr beklemmend und nachhallend

Raum - Emma Donoghue

Raum
von Emma Donoghue

Bewertet mit 4 Sternen

Der 5-jährige Jack und seine 27-jährige Mutter leben in einem  nur 12 qm großen Raum - eingesperrt und gefangen gehalten von "Old Nick", der des Nachts zur Mutter kommt und sie mißbraucht. Die Mutter bringt Jack währenddessen im Schrank unter und sagt ihm, er möge schlafen, damit er nichts davon mitbekommt, doch das klappt natürlich nicht; er bekommt etwas mit.

Old Nick bringt ihnen Lebensmittel und manchmal ein "Sonntagsgutti", eine Art "Belohnung/Zuwendung". Sie haben sich eingerichtet in ihrer kleinen Welt und scheinbar kommen sie zurecht. Sie kennen es nicht anders.

Jack erzählt die Geschichte selbst - dieser eine Raum ist sein ganzes Universum, mehr kennt er nicht und braucht er auch anscheinend erstmal nicht. Er denkt, außerhalb gäbe es nichts mehr. Aber dann sagt seine Mutter ihm, dass da draußen eine ganze Welt auf ihn wartet und sie fliehen will...

Auch ich möchte hier nicht zuviel vom Inhalt verraten...

Emma Donoghue hat mit "Raum" den beklemmendsten Roman geschrieben, den ich je gelesen habe. Ich war von Anfang an von der Erzählweise des kleinen Jungen fasziniert. Und angewidert zugleich - wie jemand einfach zwei Menschen wie Tiere in einem so kleinen Gefängnis halten kann... Wie kann ein Mensch das mit sich ausmachen ?

Das Cover wurde bewusst schlicht gehalten, denke ich - das ist aber auch ganz richtig bei diesem Buch, denn das spricht für sich.

Mich hat das Buch sehr nachdenklich gemacht und es wird sicherlich noch lange im Gedächtnis nachhallen.

Ein besonderes Buch mit einem schwierigen Thema, gut umgesetzt, bezaubernd von Jack erzählt und sehr beeindruckend !