Rezension

Sehr berührend...

Die Bücherdiebin
von Markus Zusak

Bewertet mit 4.5 Sternen

Über den Inhalt von „Die Bücherdiebin“ muss ich sicherlich nichts mehr sagen, dafür gibt es schon genügend andere Rezensionen, in denen dies zusammengefasst wird. Also nutze ich jetzt einfach nur die Gelegenheit, meinen eigenen Eindruck über dieses Buch zusammenzufassen:

Ich gebe zu, im ersten Drittel des Buchs hatte ich meine Schwierigkeiten und wollte es teilweise auch schon aufgeben. Der recht abgehackte Erzählstil, die oft nur angedeuteten Geschehnisse, aus denen man sich gerade am Anfang recht viel selbst zusammenreimen musste, lagen mir zunächst gar nicht. Auch mit dem Tod als Erzähler konnte ich mich nicht so recht anfreunden.  Am meisten jedoch haben mich die Vorschauen gestört, die ganze Erzählstränge vorweg nehmen und - meiner Ansicht nach - damit auch den Handlungsfluss massiv stören und die Spannung nehmen.

Jetzt - nachdem ich das Buch vor einigen wenigen Minuten beendet habe – muss ich sagen, dass ich mehr als froh bin, diese Anfangsschwierigkeiten ausgehalten und das Buch beendet zu haben. Denn: Ja, dieses Buch ist anders, aber anders auf eine wertvolle Weise. Es hat mich gepackt, nicht mehr los gelassen, ich habe mit den Bewohnern der Himmelstraße gefiebert und gelitten und war am Ende in Tränen aufgelöst. Und es gibt nicht viele Bücher, die es schaffen, ein solches Gefühlschaos bei mir zu hinterlassen. Sogar der abgehackte Erzählstil entwickelte mit dem Fortschritt der Geschichte ein Eigenleben, kein anderer Stil hätte diese Geschichte besser erzählen können, als dieser. Manche Dinge kann man eben nur in kurze Sätze fassen und nur mit wenigen Worten beschreiben.

Mein Fazit: Ein tolles Buch, in dem die Figuren lebendig werden, das Leid und der Schmerz greifbar sind und trotzdem so viel Mut und Hoffnung auf das Leben steckt. Ich empfehle es sehr gerne weiter.