Rezension

Sehr berührender Roman über Hoffnung und einen Sommer der Liebe

Hortensiensommer - Ulrike Sosnitza

Hortensiensommer
von Ulrike Sosnitza

Bewertet mit 5 Sternen

Cover:

Das Cover versprüht mit den Blüten, Kirschen und dem Eis ein schönes, sommerliches Flair, woraus man schließt, dass man einen sommerlich, locker-leichten Roman erhält. Doch dem ist nicht so, denn dieses Buch ist sehr berührend und emotional, was der Klappentext bereits andeutet.

 

Inhalt:

Im beschaulichen Sommerhausen in der Nähe von Würzburg lebt die Gärtnerin Johanna, welche nach einem tragischen Verlust, abgesehen von ihrer Arbeit, keine richtige Freude mehr am Leben hat. Sie verschließt sich, ist eher ein distanzierter Mensch. Während sie sich mit Hingabe um die Gärten von anderen kümmert, verkümmert in gewisser Weise ihr eigener Garten.

Als sie die Einliegerwohnung in ihrem Haus vermieten muss, trifft sie auf Philipp, Mathe- und Physiklehrer, der vor kurzem nach Sommerhausen gezogen ist und der den Zuschlag für die Wohnung erhält. Als Philipp ihr abends in ihrem Garten vorliest, knüpfen sie langsam zarte Bande der Freundschaft und auch der Liebe. Doch als Johanna auf seine Tochter trifft, zieht sie sich wieder in ihr Schneckenhaus zurück. Wird es Philipp gelingen Johannas Schutzmauern zum Einsturz zu bringen und wieder Freude und Hoffnung in ihr Leben und ihr Herz zu bringen?

 

Meinung:

Der Schreibstil liest sich, trotz der schweren Thematik, leicht und flüssig. Das Buch ist hauptsächlich aus der Sicht von Johanna geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann. Ab und zu kommt auch Philipp zu Wort. Die Sprache ist sehr bildhaft, vor allem bei den Blumen- und Ortsbeschreibungen hatte ich alles sehr schön vor Augen.

Es hat einige Kapitel gedauert um völlig in der Geschichte abzutauchen, doch dann hat sie mich nicht mehr losgelassen bis ich beim Ende angekommen bin. Johanna hat einen tragischen Verlust erlitten und ich konnte ihre Gedanken und Gefühle absolut nachvollziehen und miterleben. Philipp ist ein sehr warmherziger, geduldiger, einfühlsamer und liebevoller Mann, der Johanna und auch seine Liebe zu ihr nicht kampflos aufgibt.

Sehr schön fand ich, dass Johanna vom sehr geduldigen Philipp langsam aus ihrem Schneckenhaus gelockt wird. Die zarte Liebesgeschichte der beiden blüht langsam auf, was vor allem aufgrund von Johannas Vergangenheit sehr nachvollziehbar und gut dargestellt worden ist. Jeder geht mit Trauer auf andere Weise um und Johanna hat einfach Zeit gebraucht, um aus ihrer Schockstarre zu kommen und anzufangen ihren Verlust zu verarbeiten. Die Nebencharaktere haben mir sehr gefallen und waren sehr gut dargestellt, wobei ich bei einigen wie z.B. Herrn Wiedinger, einen Kunden von Johanna, und Philipps Ex-Frau nur den Kopf schütteln konnte.

 

Fazit:

Ein wunderbarer, sehr berührender und emotionaler Roman über Verlust, Trauer, Freundschaft, Familie, Liebe, aber auch Hoffnung und Mut wieder zu leben und nicht „nur“ zu existieren. Absolute Leseempfehlung für schöne Sonnenstunden im Garten oder auf dem Balkon.