Rezension

Sehr deprimierend

Ashes - Brennendes Herz - Ilsa J. Bick

Ashes - Brennendes Herz
von Ilsa J. Bick

Bewertet mit 3 Sternen

Alex leidet an einem Hirntumor, der sie bald töten wird. Ein letztes Mal will sie noch in den Bergen wandern und zelten gehen, als ein seltsamer Blitz ihr Leben verändert…

Die Geschichte wird in der 3. Person aus der Sicht von Alex erzählt. Über die anderen Figuren erfährt der Leser nur, was Alex von ihnen wahrnimmt und über sie denkt. Aber auch Alex blieb für mich schwer zu fassen und eher blass. Die im Klappentext erwähnte Liebe zu Tom, den sie nach dem Blitz kennenlernt und der ihr das Leben rettet, konnte ich beispielsweise nicht wirklich erkennen. Auch ihre Sorge um Ellie, ein kleines Mädchen, dass sich Alex anschliesst, im Verlauf des Buches dann aber vor ihr getrennt wird, konnte ich nicht genau einschätzen. Mag Alex Ellie wirklich (was ich schwer nachvollziehbar fände, mir erschien sie ziemlich unausstehlich), oder fühlt sie sich einfach nur für das Mädchen verantwortlich?

Die Autorin Ilsa J. Bick schildert das Überleben nach dem Blitz, der Kampf um die Ressourcen und gegen die "Veränderten" sehr realistisch. Die Handlung enthält viele Wendungen, die ich als auf und ab mit sehr deutlichem Trend gegen unten empfand. Jedes Mal wenn ich dachte, nun erscheine endlich wieder etwas Licht am Horizont, nun habe sich die Lage stabilisiert, fällt Alex in eine noch tiefere Grube. Egal wie schlimm es wird, es kann immer noch böser werden. So hat mich das Buch zwar unterhalten, aber gleichzeitig auch sehr frustriert. Vielleicht bin ich da zu "rosa", aber ich brauche auch in Dystopien etwas Optimismus, um mich wohl zu fühlen. Das Buch selbst endet übrigens in einem fiesen Cliffhanger, zudem bleiben viele Fragen absolut unbeantwortet, wie zum Beispiel, was genau hinter diesem ominösen Blitz steckt und was mit der Menschheit passiert ist.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde. Einerseits möchte ich zwar wissen, wie es mit Alex weitergeht (da sie die Protagonistin der Reihe ist, ist ja im Grunde klar, dass sie den Cliffhanger überleben wird), andererseits hat mich die Lektüre dieses ersten Bandes so deprimiert, dass ich keine grosse Lust auf mehr verspüre. Ich werde wohl einige Monate abwarten und später entscheiden, ob ich weiterlesen werde. Sensiblen Lesern möchte ich übrigens von der Lektüre abraten, da "Ashes – Brennendes Herz" nicht nur sehr deprimierend ist, sondern auch einige ziemlich eklige und brutale Szenen enthält (Kannibalismus, Töten von Tieren, "Zombies"). Für die vom Verlag angepeilten Leser ab 14 Jahren halte ich das Buch daher nicht geeignet.
 

Mein Fazit

Sehr deprimierend