Rezension

Sehr detaillierter Schreibstil.

Geheimer Ort - Tana French

Geheimer Ort
von Tana French

Auf dem Gelände von  St. Kilda, einem Mädcheninternat, geschah vor einem Jahr ein Mord. Chris, ein Junge aus dem nahegelegenen Jungeninternat wurde erschlagen im Park aufgefunden. Nach erfolglosen Ermittlungen muss die zuständige Kommissarin Antoinette Conway die Suche nach dem Mörder einstellen.
 Nun taucht Holly, ein Mädchen des Internates mit einem Zettel bei Stephen Moran auf. Stephen ist zuständig für ungelöste Fälle und kennt Holly . Auf dem Zettel ,den sie am schwarzen Brett  des Internats entdeckt hat , steht: ich weiss, wer ihn getötet hat.

 Moran und Conway statten dem Internat erneut einen Besuch ab und geraten in einen Sumpf an Hass, Verdächtigungen und Zickenkrieg.

Dieses Buch ist 689 Seiten lang...und wie die  Seitenanzahl vermuten lässt, lässt sich die Autorin viel Zeit für die Einführung ins Internatleben  , den Fall und die Charaktere. Auch als Tana French Kennerin war mir die erste Hälfte des Buches zeitweise zu langatmig und zu sehr ins Detail beschrieben. Hier hätte ohne weiteres 40-50 Seiten gestrafft werden können!
Ab der Mitte des Buches nimmt die Spannung mehr und mehr zu und mich hat diese dann regelrecht durchs Buch jagen lassen.
Eines muss einem als Leser klar sein, wenn man  Geheimer Ort in die Hand nimmt: Dieser Krimi spielt in einem Internat mit 16,17 jährigen Mädchen. Jugendslang, Zickenkrieg und erste Liebe inklusive! 
Der Haupt Erzählstrang spielt an einem einzigen Tag ....zusätzlich macht die Handlung ab und zu Zeitsprünge in die Zeit vor dem Mord, also ein Jahr zurück. Ich habe dies als überschaubar empfunden .
Der Schreibstil von Tana French ist sehr detailhaft und genau. Hier wird auch der kleinste Gegenstand oder die unwichtigste Handlung genau erklärt.
Sehr grosse Mühe hatte ich mit den für den Mordfall nicht relevanten, paranormale Erscheinungen. Das war für mich das bisschen Fiktion zu viel , damit die Story einigermassen glaubhaft rüberkommt.
Auch das Motiv in diesem Krimi hätte noch etwas überarbeitet sein dürfen....